Bei Rot stehen, bei Grün gehen

Schon kleine Kinder nehmen in unterschiedlichen Rollen am Strassenverkehr teil. Sei es auf dem Weg in die Kita oder bei einigen bald auf dem Weg in den Kindergarten, zu Fuss oder auf dem Velo, in Begleitung oder auch allein. Darum ist es wichtig, die Kinder schon früh für die Gefahren des Strassenverkehrs zu sensibilisieren, ihnen schrittweise Kompetenz in diesem Bereich zu vermitteln und ihnen damit eine gewisse Autonomie zu ermöglichen. Aufgrund ihres Entwicklungsstandes haben Kinder grosse Schwierigkeiten, sich im Straßenverkehr angemessen und sicher zu bewegen. So erschwert ihnen ihre geringe Körpergrösse und ihr eingeengtes Blickfeld die Übersicht. Auch haben Kinder Schwierigkeiten beim Einschätzen von Geschwindigkeiten und Entfernungen. Ihr begrenztes Gefahrenbewusstsein, begrenzte Konzentrationsfähigkeit auf Gegenstände und Personen und die leichte Ablenkbarkeit erschweren ihnen zusätzlich die kompetente Teilnahme am Verkehr.

In der Kita schulen wir die Wahrnehmung der Kinder auf Ausflügen und Spaziergängen, indem wir bei Strassenüberquerungen die Kinder miteinbeziehen und sie fragen, ob sie andere Verkehrsteilnehmer sehen. Wir gehen erst los, wenn wirklich keine potentiellen Gefahren zu sehen sind oder die anderen Verkehrsteilnehmer angehalten haben, um uns die Strasse überqueren zu lassen. Auch fragen wir die Kinder, welche Farbe eine Ampel anzeigt.

Kinder lernen am besten, wenn sie den Sinn und Zweck von Regeln selber erleben können. Aus diesem Grund habe ich im Innenhof einen
Verkehrsgarten aufgebaut. Dafür habe ich mit Malerkreppband Strassen, Parkplätze und Fussgängerstreifen auf den Boden geklebt. Mit Schildern und einer funktionierenden Ampel, konnten die Kinder hier spielerisch eigene Erfahrungen machen und übernahmen die Rollen von Fussgänger, Auto- und Velofahrern, Polizisten, Bauarbeitern und Rettungssanitätern. Insbesondere ihre Wahrnehmung für die Ampelfarben und deren Bedeutung habe ich bewusst gefördert und sie im Spiel darauf sensibilisiert. Auch das Anhalten an Fussgängerstreifen war mir wichtig. Mit der Zeit gab es immer mehr Kinder in der Rolle des Verkehrspolizisten, die die anderen Kinder auf diese Regeln aufmerksam gemacht haben. Ich glaube, die Kinder haben eine positive Erfahrung mit diesen Regeln gemacht und diese somit ein Stück weit verinnerlicht.

Verfasser: Ronald