Theos Besuch im Naturwissenschafts-Bereich

Tim und Theo betreten den vorderen Bereich des Bildungsraums Naturwissenschaft. Es ist Nachmittag, die Kinder der drei Gruppen im vorderen Sektor haben sich ins Spiel begeben.

Tim (Lernender Gruppe Türkis) kommt mit Theo langsam auf mich (Nadina, Gruppenleiterin Gruppe Orange) zu, Theo setzt zögerlich einen Schritt nach dem anderen in die noch unbekannten Umgebung und bleibt immer wieder stehen. Tim motiviert Theo sich ins Lichtzimmer zu begeben um beim Sandtisch zu schauen was für spannende Dinge es da gibt. Theo nimmt sich einen Becher und einen Löffel und beginnt diesen mit Sand zu befüllen, welchen er in eine Muffinform umleert. Ich (Nadina) setze mich ins Lichtzimmer ein wenig vom Sandtisch entfernt und beobachte sein Tun. Während Theo in seinem Spiel vertieft ist, bleibt Tim in unmittelbarer Nähe.

Mit meiner Kamera beginne ich von Theo und seiner Tätigkeit Fotos zu machen. Beim öffnen der Kamera ertönt ein „Pling“. Theo lacht und geht weiter seiner Tätigkeit nach. Als ich ein zweites mal die Kamera öffne und wieder ein „pling“ ertönt, lacht Theo erneut. Ich begreife, dass Theo beim „Pling“ der Kamera lacht. Daraufhin spreche ich Theo an und erläutere ihm, dass die Kamera beim öffnen dieses „Pling“ erzeugt. Theo zeigt sich interessiert und ich zeige ihm die Fotos, welche ich von ihm gemacht habe. Theo lächelt.

Theo ist nun seit 15 Minuten mit dem Sand beschäftigt. Nun beginnt Theo seine Umgebung zu beobachten und schaut den Kindern bei ihren Aktivitäten am Sandtisch zu. Er scheint den Kindern zuzuhören, wie sie mir berichten, was sie genau mit dem Sand Tun.

Nach einer Weile wendet Theo sich an mich und meint: “Sand, Lastwagen!“ daraus konstruiere ich: “ Hesch Sand i din Kipplaschter gfüllt!“ Theo erwiedert: “Josefswiese!“ und ich frage ihn: “Spielsch uf dä Josefswiese amel au im Sand mit em Kipplaschter und em Bagger!“ Theo gibt mir die Antwort: “Josefswiese!“ und ich Frage ihn: “Bisch amel mit dim Mami uf dä Josefwiese!“ und er meint: “Opapa!“

 

Die Bedeutung der Umgewöhnung: Ansätze der Kita Regenbogen

Bei der Umgewöhnung eines Kindes der Kleinkind-Gruppe auf die Kleinkindergarten-Gruppe erhält der Beziehungsaufbau den gleichen Stellenwert wie bei einer Eingewöhnung eines Kindes von ausserhalb. Die Haltung und die Werte gegenüber den Kindern und den Eltern sind dieselben wie bei einer Eingewöhnung. Die Umgewöhnung wird genauso sorgfältig geplant wie eine Eingewöhnung und basiert auf einem einfühlsamen Beziehungsaufbau zu den Kindern, damit sie sich auf einer neuen Gruppe wohlfühlen können. Durch den Beziehungsaufbau ermöglichen wir dem Kind zu einer neuen Bezugsperson nach und nach eine sichere Bindung aufzubauen. Das setzt voraus, dass wir dem Kind während mehreren Besuchen die Zeit geben, selber den Kontakt zur neuen Bezugsperson zu suchen.

Theos erster Besuch im Bildungsraum Nathurwissenschaft zeigt, wie wichtig eine Bezugsperson bei der Umgewöhnung ist. Darum wird Theo von Tim begleitet. Tim gibt Theo die nötige Sicherheit, um sich auf eine neue Umgebung, neue Erwachsene und Kinder einzulassen. Dabei lässt Tim Theo Zeit, nach und nach seine neue Umgebung kennen zu lernen. Währendessen bleibt Tim in unmittelbarer Nähe, so dass Theo bei Tim jederzeit einen sicheren Rückzug finden kann. Ich (Nadina) setze mich in den Lichtraum und beobachte aufmerksam Theos Spiel und achte auf eine gebührende Nähe beziehungsweise Distanz zu Theo. Somit kann Theo sich auf sein Spiel konzentrieren, ohne das Gefühl zu bekommen, beengt zu werden und ich gebe ihm wiederum die Möglichkeit, sich mit mir in Kontakt zu setzen. Durch das aufmerksame Beobachten meinerseits kann ich auf die wichtigen Signale des Kindes eingehen, um mit ihm eine Beziehung aufzubauen.

Verfasserin: Nadina