Wir machen Nektarinen–Erdbeer-Konfitüre

Es ist Freitagnachmittag und es findet das wöchentlich gruppenübergreifende Angebot in der Regenbogen-Küche statt. Ich erkläre den teilnehmenden Kindern, was wir heute zubereiten werden.
Wir beginnen zuerst mit dem Beschriften der Konfitüren-Einmachgläser. Sonja malt wie die anderen Kinder ihre Etikette für die Konfitüre selbst an. Wir machen dies zu Beginn, weil meistens nach dem Koch- oder Backangebot der Tisch und die Hände kleben und die Kinder keine Energie haben, nochmals konzentriert hinzusitzen.

Wir waschen uns nach dem Beschriften der Etiketten die Hände im Badezimmer, um anschliessend auch die Früchte zu waschen. Die Kinder kennen Nektarinen und Erdbeeren aus dem Alltag, wie ich feststelle, jedoch benenne ich zusammen mit den Kindern die benötigten Zutaten nach ihrer richtigen Bezeichnung. Ich erkläre den Kindern, wie man mit dem Messer schneidet. Sonja und Marlene wollen erst einmal zusehen. Ich lasse ihnen den Freiraum. Wir arbeiten mit scharfen Messern. Ich biete den Kindern aber auch Messer an, die nicht scharf sind, damit sie im ersten Schritt einfach ein sicheres Gefühl bekommen. Der Entscheid liegt beim Kind selbst. Zur Sicherheit habe ich Desinfektions-Spray und Pflaster griffbereit. Die Früchte sind weich daher eigenen sie sich gut für die ersten Schneidversuche. Auch Sonja und Marlene wollen nun mithelfen; sie entscheiden sich für ein Messer mit unscharfer Klinge. Marlene und Sonja schneiden nun auch Erdbeeren in kleine Stücke.
Raphael möchte gerne von den Nektarinen probieren. Ich sage ihm, dass er gerne probieren darf. Mir ist es wichtig, dass die Kinder von den Esswaren, die wir verarbeiten, auch probieren können.

Alva schüttet die Früchte aus der Glasschüssel in einen grossen Topf, der auf einer Herdplatte auf dem Kindertisch steht. Alle Kinder sind um den Tisch versammelt und können genau beobachten und mitverfolgen was als nächstes geschieht. Alle Kinder helfen, die Schüssel mit den Früchten zu leeren und wechseln sich nacheinander ab. Sonja kippt noch die restlichen Früchte in den Topf

Danach kommt noch Gelierzucker zu den Früchten in den Topf. Auch da dürfen alle Kinder mithelfen. Josefa beginnt, den Zucker unterzuheben.

Nun müssen wir warten, bis die Nektarinen und Erdbeeren und der Zucker aufkochen. Sobald dies geschieht, müssen wir mit dem Schwingbesen rühren.

Ca. 5 Minuten dürfen wir beobachten, wie es in dem Topf kocht. Raphael hebt seine Nase und macht  “Mmhh“, nachdem er den Dampf der Konfitüre einatmet. Die anderen Kinder tun es ihm gleich und mich freut es, dass die Kinder auch über die Nase eine Sinneswahrnehmung erleben – nämlich das Riechen.

Nach den 5 Minuten Wartezeit püriere ich die gekochten Früchte. Dabei dürfen mir die Kinder zusehen.

Nun fülle ich die noch heisse Konfitüre in zwei Glasschüsseln, damit die Kinder selbständig ihre Einmachgläser einfüllen können. Wir arbeiten langsam, denn die Kinder wissen, dass die Konfitüre noch heiss ist.


Raphael, Marlene , Josefa und Sonja verteilen mit mir noch einen kleinen „Versuecher“ auf den Gruppen. Die Kinder und die Frauen freuen sich auf die Konfitüre.