In Kollaboration mit dem Migros Museum für Gegenwartskunst beteiligt sich die Kita Regenbogen am Modellprojekt Bonbon. Die nationale Initiative Lapurla schafft kreative Freiräume für Kinder von 0 – 4 Jahren und hat das Modellprojekt Bonbon in’s Leben gerufen. Eine Kleingruppe (4 Kinder) der Gruppe Türkis beteiligt sich ab dem 24.8.20 für drei Besuche jeweils am Montag an diesem Projekt. Das Museum für Gegenwartskunst öffnet dazu exklusiv nur für diese Kleingruppe ihre Türen. Ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts ist die Kontinuität. Das Projekt wird jeweils von den gleichen Bezugspersonen und in der gleichen Kleingruppe durchgeführt. Mit der Kunstvermittlerin Cynthia Gavranic werden wir die Ausstellung erforschen.
Die aktuelle Ausstellung «Planetary Memories» ist die erste in einer Reihe von zwei Ausstellungen, die sich mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur befassen. Die künstlerischen Positionen beider Ausstellungen untersuchen die Beziehung von Mensch und Natur und entwerfen potentielle Zukunftsszenarien des Lebens auf der Erde.
Yara ist nun schon zum zweiten Mal beim Projekt dabei. Sofort steuert sie auf die Bildschirme zu. In diesem Part des Museums geht es um afrikanischen Stammestanz. Imposant bewegt sich ein Tänzer als Antilope verkleidet auf dem Bildschirm. Bei genauerer Betrachtung tanzt der Mann auf Ölleitungen. Mit seinen kraftvollen und teils akrobatischen Bewegungen scheint er sich gegen diese Bedrohung im Tanz behaupten zu wollen. Genau diese Szene beeindruckt Dimitri und Yara. In Zeitlupe erhebt sich der Tänzer kraftvoll aus der Hocke. Dimitri zeigt auf ihn und auch Yaras Interesse ist geweckt. Wir imitieren das kraftvolle Aufstehen des Tänzers. Plötzlich verschwindet der Tänzer. Es entsteht eine Spannung. Wir betrachten gebannt die Bilder und aus dem Nichts taucht der Mann wieder auf. Er bewegt sich rhythmisch. Yara assoziiert dies sofort mit Tanzen. Sie dreht sich im Kreis und tanzt auf ihre Art.
Nach einer Stunde endet der Museums-Besuch. Während die anderen Kinder sich anziehen, entfernt sich Yara von der Gruppe. Erneut geht sie in den Raum von eben. Sie schaut auf den Bildschirm, wo sich noch immer der afrikanische Tänzer bewegt. Seit wir zuvor an dieser Station des Museums waren, hat Yara schon viel erlebt. Sie dreht sich erneut tänzerisch im Kreis, legt sich dann auf den Boden und scheint sich in einem Moment der Ruhe der Atmosphäre des Museums hinzugeben. Still und in sich gekehrt liegt sie ausgestreckt auf dem Rücken. Dann beginnt sie sich am Boden hin und her zu wälzen. Müde aber voller Wohlempfinden findet sie so in den Abschluss des heutigen Museumsbesuchs.
Verfasserin: Marie-Christine