Online-Tagebuch

Viele kleine Füsse

Nein, die vielen kleinen Füsse gehören nicht unseren Kindern. Es sind die kleinen Füsse, die unseren Kindern ab Ende März einen stabilen Boden unter ihren Füssen geben. Seit Dienstag legt der Bodenleger die ersten Hohlbodenplatten bei uns auf. Und diese stehen eben auf je vier kleinen Ständern.

Leider kam die Arbeit in dieser Woche aber nicht so schnell voran, wie wir uns erhofft hatten. Termin für die Fertigstellung der Arbeiten ist der 7. März. Na dann los: 540 Quadratmeter fehlen noch….

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Durch den Boden, der den Raum 25 Zentimeter nach oben verlegt, entsteht ein völlig neuen Raumgefühl. Obwohl das Volumen durch den künstlichen Boden sinkt, wirkt der Raum grösser als vorher. Das liegt am veränderten Verhältnis von Breite zur Höhe. Durch die ursprünglichen 3,35 Meter entstand ein langer, dafür schmaler Eindruck. Bei den verbleibenden 3.10 Meter ist das Verhältnis von Breite zur Höhe deutlich natürlicher.

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Verein Orte für Kinder

Kinder brauchen Orte, an denen sie kontinuierliche und stabile Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen aufbauen können. Orte, an denen ihnen eine aktive Rolle bei der Gestaltung des Zusammenlebens zugestanden wird. Kinder müssen elementare Sozialerfahrungen machen, mit anderen Kindern spielen, sich abstimmen und vergleichen können.

Kindertagesstätten sind heute die Orte, die Kindern Lebensformen und Erfahrungen ermöglichen, die sich früher ausserhalb der Aufsicht von Erwachsenen in der Geschwistergruppe oder in der Nachbarschaft auf der Strasse ergeben haben.

Für Familien, insbesondere für erwerbstätige Mütter und sich für die Familienphase entscheidende Frauen, ist eine gute Kindertagesstätte Dreh- und Angelpunkt, um Familie, Kindererziehung und Beruf in Einklang zu bringen.

Der Verein Orte für Kinder hat es sich zur Aufgabe gemacht, Familien und Kindern solche Orte zu schaffen. Der erste entsteht mit der Kindertagesstätte Regenbogen im Zürcher Kreis 5 an der Josefstrasse 212 – direkt vis-à-vis der 12000 Quadratmeter grossen Josefwiese.

Zu diesem Zweck wurde der Verein im September 2007 gegründet. Die Kita Regenbogen soll Kindern ab 3 Monaten – in der Regel bis zum Alter von 5 Jahren – eine an aktuellen pädagogischen Erkenntnissen ausgerichtete familienergänzende Betreuung während des Tages bieten. Das heisst:

  • Die Kindertagesstätte soll Kinder aufnehmen, deren Eltern bzw. Mütter/Väter sich nicht vollumfänglich der Kinderbetreuung widmen können.
  • Die Kindertagesstätte steht allen Kindern offen. Die Aufnahme erfolgt unabhängig von Herkunft, Konfession, Nationalität und Einkommensverhältnissen. Die Trägerschaft hat keinerlei Bindungen zu kirchlichen Institutionen oder anderen Organisationen.

Der Verein Orte für Kinder arbeitet gemeinnützig und somit nicht gewinnorientiert. Sein Ziel ist, kostendeckend zu arbeiten und sich selbst durch Elternbeiträge und Spenden finanzieren zu können. Allfällige Überschüsse am Jahresende werden nicht ausgeschüttet, sondern verbleiben vollständig im Verein und werden für die Qualitätsentwicklung, insbesondere die Mitarbeiterweiterbildung, oder für die Senkung des Tagessatzes eingesetzt.

Zweite Haut

Mit dem Termin klappt es: Die Firma Baubos kommt morgen und beginnt damit, den Hohlboden einzulegen. Damit sind wir genau im Zeitplan. Naja fast. Denn der Gipser hat noch nicht alle Aussenwände doppelt mit Gipskartonplatten beplankt. Das ist aber nötig, damit der Bodenleger seine Platten bündig an unsere Kuben heranführen kann. Das heisst: Feuerwehrübung! Alle Wände erhalten ihre zweite Haut. Jedenfalls auf der unteren Hälfte. Angenehmer Nebeneffekt: Man sieht immer besser, wie unsere Formen im Raum wirken.

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Glatt wie ein Baby-Popo

Unsere Räume erhalten immer klarere Formen. Und auch glattere. Denn die Gipser beginnen bereits in den Innenräume damit, die Wände zu verspachteln, damit wir sie in den nächsten Wochen nach und nach anstreichen können. Vorher müssen wir uns aber noch über die Farben einigen, denn jeder Kubus soll seine eigene Farbe bekommen.

Auch die ersten Fenster werden nun ausgeschnitten. So erhalten auch die Innenräume dosiertes natürliches Licht.

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Luft Luft Luft

Da wir in einem Minergie-Haus unsere Krippe eröffnen, lassen sich die Fenster nicht öffnen. Statt dessen haben wir eine Lüftungsanlage, die permanent frische, gefilterte Luft zuführt und alte, verbrauchte Luft absaugt. So haben wir immer ein gutes Klima in der Krippe. Die Sache mit den Fenstern hat noch einen weiteren Vorteil. Weil die Scheiben so gut isoliert sind, hört man drinnen fast nichts von draussen. Nicht mal den Zug, der über das Viadukt vor uns her führt. Die Kinder können also die Züge bestaunen, ohne dass sie von deren Krach gestört werden.

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Sicherheit und Ausblick

Der Büro-Kubus ist fast fertig! Das kleine Büro für die Kita-Leitung hat ein riesiges Fenster erhalten, das es von innen nicht nur grösser wirken lässt, sondern auch eine volle Sichtbarkeit des Eingangs gewährleistet. Denn die Tür wird von aussen nicht einfach zu öffnen sein. Aus Sicherheitsgründen gewähren wir nur Personen Zutritt, die wir kennen. Vom Büro aus wird sich der Türöffner betätigen lassen.

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Hoffentlich werden Leute mit den falschen Anliegen aber schon von den Kameras abgeschreckt. Denn das ganze Haus ist von aussen Videoüberwacht.

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Orgelpfeifen-Lavabos

So lustig. Jetzt stehen sie: Die Ständer für die Lavabos, die wir wie Orgelpfeifen aneinander aufreihen. Das tiefste Becken wird auf 55cm hängen. So bekommen die Kleinsten, die gerade laufen können, ihr eigenes Waschbecken. Auf wacklige Schemel können wir damit zum Glück verzichten. Und dazu sieht es noch niedlich aus. Links daneben hängt das Becken auf 62cm, daneben auf 69cm und ganz links schliesslich auf 76cm.

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Erste Sachspende eingegangen

Wir teilen den Regenbogen als Logo mit der Firma Mepha, dem Generika-Marktführer der Schweiz. Die Firma spendet uns den Notfallkoffer samt Medikamenten, damit wir im schlimmsten Fall sofort helfen können. Dem Koffer war auch ein schönes Spielzeug beigelegt: Ein Regenbogen aus Holz. Wir sagen von ganzem Herzen: D A N K E

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Schlechte Nachrichten

So was Dummes: Der Bauphysiker hat ausgerechnet, dass die Backsteinwand, die uns von unserem Nachbarn Migros trennt, zu dünn ist. Die Migros würde uns ja nicht stören. Aber es könnte passieren, dass unsere Kinder die Migros-Mitarbeiter stören. Also müssen wir diese Wand, die wir eigentlich verputzen wollten, nun mit einer zusätzlichen Gipsständerwand versehen. Naja, unverhofft kommt oft. Vor allem auf dem Bau.

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Ach ja, die Wände

Hätten wir doch fast vergessen: Die Beton- und Backsteinwände brauchen ja noch einen Grundputz, bevor wir den Weissputz aufziehen können. Da es für den Grundputz eine spezielle Maschine gibt, mit der die Arbeit schnell voran geht, sollte man dies vor den übrigen Bauarbeiten machen. Denn die Maschine ist zwar schnell. Aber sie macht auch viel Dreck.

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