Online-Tagebuch

Yaz lernt Deutsch

Thema Singen zum Spracherwerb

Seit Yaz aus der Türkei zu uns gekommen ist, liebt sie es zu singen. Dies ist eine Möglichkeit eine neue Sprache zu erlernen. Sie versucht enthusiastisch einige Lieder nachzusprechen. Vor allem das Lied: „Dert äne am Bergli…“ hat sie von Anfang an fasziniert. Denn Yaz ist ein sehr humorvolles Mädchen und sie hat es immer besonders lustig gefunden, wenn ich mein Gesicht bei der Passage, in der die weisse Geiss einen schlägt, schmerzhaft verzogen habe. Weil sie sich selbst am liebsten viel bewegt und dies auch gerne zu den Liedern, habe ich besonders für sie Bewegungslieder-Singkreise gemacht.

 

Thema Bindungsaufbau und Inklusion mit der Herausforderung Fremdsprachigkeit

Als Yaz eingewöhnt wurde, habe ich mir einen kleinen türkischen Wortschatz aufgebaut, um damit grundlegend mit ihr kommunizieren zu können. Ich habe dazu eine Weile lang ausnahmsweise immer doppeltsprachig gesprochen und jeweils die deutschen für sie noch unverstehbaren Worte mit den türkischen ergänzt. Mit ihren zwei Jahren hat sie damals alle Grenzen genau ausgetestet und auch den Tagesablauf sehr schnell gelernt. Gerade das Wort “nein“ oder “warten“ auf türkisch ist damals besonders hilfreich gewesen. Auch Symbol-Bilder hat sie sehr spannend gefunden und daher deren Bedeutung interessiert darauf zeigend erfragt. All dies hat für sie Sicherheit bedeutet und es uns ermöglicht eine Bindung aufzubauen. Nach einer Weile habe ich dann keine türkischen Worte mehr benutzt und sie hat mich meistens dennoch verstanden.

 

Thema Spracherwerb durch Frage/Antwort-“Spiele“

Mittlerweile versteht sie sehr viel von dem was wir auf Deutsch mit ihr sprechen. Und seit einer Weile redet sie selbst schon einige deutschsprachige Wörter bis hin zu Mehrwortsätzen. Vor ein paar Wochen hat sie dann begonnen immer mehr zu fragen: „Wat isch das?“ Und so hat sich bei uns während des Wickelns ein kleines Sprachförder-Ritual entwickelt. Sie fragt beispielsweise oft wie die einzelnen Gesichtspartien heissen, und ich sage es ihr, woraufhin sie das Wort wiederholt. Dann spreche ich dieses nochmals deutlich vor und sie repetiert es ein weiteres Mal. Dabei lacht Yaz. Beim nächsten Mal sagt sie einige Dinge wie „Auge“ direkt von sich aus und zeigt darauf, ohne vorher danach zu fragen und wir üben dann auf beschriebene Weise weiter. So erweitert sie ihren Wortsschatz, indem sie mir nachspricht.

 

Thema sprach-/kulturspezifische Geräusche und Tierlaute

Dazu bringt sie mir oft Bücher, um diese mit ihr anzuschauen. Ich zeige auf die Dinge darin und sage ihr, wie diese heissen. Zum Beispiel so: „Oh lueg mal Yaz, da isch en Hund, de macht wuffwuff!“ Dadurch, dass ich manchmal die Dinge mit Geräuschen zusätzlich untermale, hört sie auch wie wir in unserer Kultur diese bspw. Bellgeräusche machen. Je nach Herkunft können sich diese Laute nämlich ebenfalls unterscheiden. Wenn sie diese übernimmt, verstehen die Kinder ihre Spielideen möglicherweise ebenfalls besser.

Verfasserin: Karin

farbige Blubberblasen-Bilder

Gestern haben wir Blubberblasen-Bilder gemacht. Damit die Kinder dabei keine Seife tranken, durften sie zuerst bei einem mit reinem Wasser gefüllten Becher üben durch einen Strohhalm zu pusten, anstatt zu trinken. Die grösseren unter ihnen konnten das schon richtig gut, daher durften sie dann dasselbe beim mit Lebensmittelfarbe gefärbten Seifenwasser machen. Wenn sich dann ein Berg von Blasen bildete, hielten wir ein Blatt darauf und wiederholten diesen Vorgang. Die Kinder waren begeistert dabei und vor allem Amelia wollte gar nicht mehr aufhören. Die verschiedenen Kinder kamen jeweils selbst darauf, dass es wie leckere Glace aussehe wenn sich die Blasen auftürmten und einige versuchten diese im Spiel abzulecken. Genauso spannend fand es ein Kind die Blasen dann aus dem Becher herauszupusten. Insgesamt eine spannende Erfahrung.

Verfasserin: Karin

 

Malen einmal anders

Malen geht nicht nur mit dem Pinsel! Wir probierten es heute einmal mit Pipetten und Spritzen. Die Handhabung wurde schnell von den Kindern verstanden und die Handlungen der Erzieher mit grosser Freude kopiert. Spannend was sich daraus für Bilder und Muster auf dem Tuschpapier ergeben haben.Viele Kinder auf der ganzen Welt malen gerne und experimentieren selbstständig mit Farben. Für die meisten Kinder sind Farben allgegenwärtig und helfen dabei, Dinge zu unterscheiden. Farben benennen zu können ist daher eine wertvolle sprachliche Grundlage, auf der weiterer Wortschatz aufgebaut werden kann. Über die bunten Farben entsteht Sprechfreude, ein wichtiger Motor der Sprachentwicklung. Es geht um das Erlebnis, das sie haben und um die Entdeckung. Zudem wird die Selbstständigkeit gefördert, bei größeren Kindern können physikalische Eigenschaften des Materials erfasst werden und auf Fragen wie: „Wie bekomme ich das farbige Wasser in die Pipette? Und wie bekomme ich es in kleinen Mengen oder tröpfchenweise wieder aus ihr heraus?“ kann eine Antwort während des Prozesses gesucht werden.

Verfasserin: Nadin

 

Experimentieren im Bildungsraum Naturwissenschaften

Im Naturwissenschaftsbereich stellte ich am Nachmittag ein Angebot bereit. Wir experimentieren mit Maizena Maisstärke und Wasser. Mit dabei sind heute Benjamin, Lorane, Ava, Chloé, Luca und Amelia. Im Ersten Schritt vermengen wir Maisstärke und Wasser (im Verhältnis 3:2, also beispielsweise drei Tassen Maisstärke und 2 Tassen Wasser vermischen)

Beim Experimentieren wird gefördert:

  • Entdecken physikalischer Gesetze bzw. deren Aufhebung
  • Beobachten der Umwelt und die Beschreibung der Auffälligkeiten des Materials
  • Soziale Kompetenzen (Kraft und Druck helfen nicht immer weiter)

Bewegt man einen Rührstab oder Löffel langsam durch die Flüssigkeit, dann verhält sie sich wie gewohnt. Sie ist flüssig und läßt sich gießen oder umfüllen. Ganz anders verhält sie sich, wenn man auf die Flüssigkeit plötzlich eine Kraft einwirken läßt. Eine solche Krafteinwirkung kann darin bestehen, mit einen Stab plötzlich auf die Oberfläche der Flüssigkeit zu schlagen. Die Stärke-Wasser-Mischung wird schlagartig fest (zumindest in der Nähe der Krafteinwirkung), sie ähnelt dann eher einer Knete. Man kann auf die Oberfläche der Flüssigkeit sogar mit der Faust schlagen, es wird dabei kein Tropfen zur Seite spritzen. Die Ursache für dieses Verhalten liegt in der sogenannten Molekül-Struktur der Stärke. Diese Stärke besteht aus winzig kleinen Körnern, die eine Oberfläche haben, die alles andere als glatt ist. Hat man genügend Stärke mit Wasser gemischt, so fungiert das Wasser nur noch als eine Art Schmierfilm zwischen den Körnern.Wirkt nun eine Kraft ein, so wird das Wasser verdrängt und die Körner verhaken sich miteinander. Das Gemisch aus Stärke und Wasser wirkt dadurch für uns wie ein fester Körper.

Verfasserin: Martina

Spätzli aus Martinas Regenbogen-Kochbuch

Im Ernährungsbereich stellen wir heute selber Spätzli her. Das Rezept nehmen wir aus unserem eigenen Kita Regenbogen Kochbuch. Heute mit dabei sind Lily, Benjamin, Lilli, Nina, Seraina, Frederick und seine Schwester Florentine.

Das Rezept:

300g Mehl

1.5 dl Wasser

3 Eier

2 Kl Salz

Wir vermengen die Zutaten mit unserer Küchenmaschine und lassen die Masse dann ca. 30 min zugedeckt stehen. Dies machen wir noch in der Bring- Zeit. Dabei helfen mir Benjamin, Maya und Samy.

Nach dem Morgenkreis, bei dem die Kinder sich für ein Angebot entscheiden, gehen wir unsere Hände mit Seife gründlich Waschen. Mit Hilfe eines Glaskruges befüllen die Kinder einen Kochtopf und ein separates grosses Gefäss mit Wasser. Wir warten bis das Wasser kocht und geben etwas Salz ins Wasser.

Jedes Kind darf dann mit meiner Unterstützung den Spätzlischaber mit Spätzliteig befüllen und über dem Kochtopf den Schpätzlischaber hin und her schaben. Wir warten ca. 3 min. ab bis die Spätzli gekocht sind und schöpfen sie mit Hilfe einer Kelle ab und schrecken sie direkt im kalten Wasser ab.

Natürlich kosten wir von den frischen Spätzli und sie schmecken den Kindern besonders gut. Heute dürfen die Kinder die selbstgemachten Spätzli mit nach Hause nehmen und gemeinsam mit den Eltern geniessen. Bis zur Abholzeit stellen wir die feinen selbstgemachten Spätzli in den Kühlschrank, dabei helfen die Kinder selbstverständlich mit.

En guetä!

Verfasserin: Martina Scheidegger

Hände waschen mal anders

Das tägliche Hände waschen ist für Kita-Kinder niemals eine Routine. Dabei werden sämtliche kreativen Gedanken angeregt und so manche Kinder kommen auf die verschiedensten Ideen. Jamie, von Gruppe Gelb, hat sich dabei die Haare mit Seife einschamponiert. Wollte er sich die Haare nochmals waschen oder sich wohl eine neue Frisur machen? Die anderen Kinder schauen ihm dabei zu. Sie wollen jedoch lieber den Wasserstrahl dabei beobachten, wie er ihre Ärmel des Bodys nass werden lässt und wie sich der dunkle Fleck immer weiter ausbreitet.

Verfasserin: Kerstin

Hurra, Hurra! Der Frühling ist da!

Endlich scheint die Sonne und die Tage sind wieder wärmer. Wir haben bereits schon in den vergangen Tagen beobachtet, wie die verschiedenen Blumen im Innenhof wachsen. Nun ist es so weit und verschiedene Blüten in bunten Farben verzieren den Innenhof. 
Heute haben wir die Blumen von ganz Nahe betrachtet und das warme Wetter genossen. Mit einem Seil sind die Kinder von einem Blumentopf zum nächsten gefahren.

Verfasserin: Rebecca

Dialog als Schlüssel zur Partizipation

Partizipation ist ein Schlüsselbegriff in der heutigen Gesellschaft, sowohl in den Medien als auch generell in der Zusammenarbeit mit Menschen. Auch in der Frühpädagogik ist Partizipation ein zentraler Begriff. Hinter dem Begriff „Partizipation“ steckt eine Grundhaltung, welche man Menschen oder Kinder gegenüber hat. Die Säuglingsforschung geht vom kompetenten Kind aus, welches seine Entwicklung von Geburt an mitbestimmt. Wird dieser Gedanke konsequent weiter gedacht, gilt die Mitbestimmung auch für die Kleinkindstufe als Grundhaltung dem Kind gegenüber.

Wie erfolgreich Partizipation umgesetzt wird, ist entscheidend davon abhängig, ob die Kommunikation zwischen dem Erwachsenen und dem Kind auf Augenhöhe ist. In welchem Masse Kinder ihre Gefühle, Wünsche und Interessen ausdrücken dürfen, ist abhängig vom Verhalten der Erwachsenen.
Bei Kindern unter drei sind pädagogische Fachkräfte in der dialogischen Beziehung besonders herausgefordert, da die Kinder erst zu sprechen beginnen. Eine respektvolle, partizipative Kommunikation geht von der Fachpersonen aus. Eindrücklich repräsentieren diese Form der Kommunikation unsere Lernenden Tim und Marlis gemeinsam mit dem Kind Tilia.

Tilia hat sich gerade von ihrem Vater verabschiedet. Sie ist noch etwas traurig und findet Trost bei Marlis. Beide sprechen über die Emotionen, welche der Abschied des Vaters bei Tilia auslöst. Plötzlich benennt Tilia, dass sie Birnen möchte. Marlis greift den Wunsch von Tilia auf und bespricht mit Tilia, dass sie doch Tim ihren Wunsch mitteilen soll, der gerade den z’Nüni-Tisch deckt.Tilia steht auf und ruft Tim zu: „Tim Bire.“ Tim baut Blickkontakt auf und spiegelt ihren Wunsch, indem er den Zweiwortsatz: „Tim Bire.“, formuliert. Tilia bestätigt, dass sie gerne Brine zum z’ Nüni essen möchte. Bevor Tim in die Handlung geht, die Birnen zu holen, versichert er sich also zurück und wartet zudem auf ihre Bestätigung. Dieses abwarten verschafft Tilia Zeit für ihre Reaktion. Den Dialog auf das Tempo des Kindes anzupassen ist ein Baustein für den partizipativen Dialog.

Verfasserin: Marie-Christine

Engagiertes Spiel in der Mittagszeit

In der Mittagspause dürfen die älteren Kinder (die, die nicht mehr schlafen) etwas ruhiges spielen. Heute war wieder mal der Wunsch da, die Brio-Bahn ins Pausenzimmer zu nehmnen. Colin war sehr konzentriert dabei, eine lange Schiene zu bauen. Als er damit fertig war, sah man, dass die Gleise sogar durch die Türe und unter dem Tisch durch gingen. Darüber freute sich Colin sehr.

Verfasserin: Isabelle

Jahrmarkt -Der tollkühne Kletterpark-

Endlich ist es soweit! Die Jubiläumswoche steht bevor und Gruppe Gelb ist mit ihren Kindern fleissig am vorbereiten. Der Bildungsraum „Bauen, Konstruieren und Mathematik“ wird zu einem Kletterpark umgestaltet. Die Kinder erfreuen sich bereits die Woche davor über das Bällebad, indem sie zuerst das Bad ohne Bälle zum spielen gebrauchen und danach helfen, das Bad mit Bällen zu füllen. Es gibt viel Lachen und freudige Aufschreie von Seiten der Kinder. Die Jubiläumswoche beginnt und der Ketterpark steht für die Kinder bereit. Am Anfang der Woche nehmen bevorzugt die jüngeren Kinder daran teil, bis die Kinder aus den Kleinkindgartengruppen den Raum entdeckt haben. Danach geht es wie auf einem Jahrmarkt zu. Die Kinder kommen auf Gruppe Gelb um Energie rauszulassen, sich auszutoben und um mit ihren Freunden Kletter- und Hüpfspiele zu spielen, aber auch um die
Kletterelemente auszuprobieren. Zwischendurch gibt es ruhige Sequenzen, in welchen die Kinder Bücher mit den Erzieherinnen anschauen oder sich auf den Boden und ins Bällebad legen und entspannen/sich ausruhen. Dabei werden auch Zuckerwatte oder Becher mit Früchten und Gebäck
geholt, um sich zu stärken für eine neue Runde im Kletterpark. Dabei teilen die Kinder ihr Essen untereinander auf und es entstehen Gespräche über die verschiedenen Angebote und wohin man als nächstes gehen möchte.

In dieser Woche konnten sich die Kinder auf Gruppe Gelb in ihrer Grobmotorik und Feinmotorik weiterentwickeln. Dabei wurden verschiedene Bereiche angesprochen.

Gleichgewicht: Durch das Balancieren über die Matten auf den verschiedenen Ebenen und über den Bällebadrand mussten die Kinder ihr Gleichgewicht finden und auch halten können um an ihr Ziel, nicht ins Bällebad zu fallen, zu gelangen.

Krafteinteilung & Hand-Augen-Fuss Koordination: Das Klettern braucht eine gewisse Kraft in der Muskulatur, damit man sich hinauf, in eine neue Höhe ziehen kann. Zugleich ist die Hand-Augen-Fuss Koordination gefragt, um die verschiedenen Sprossen, bzw. Abschnitte des Netzes einschätzen zu können und gezielt und sicher die Hände und Füsse darauf zu platzieren. Auch der Absprung vom Rand ins Bällebad braucht eine Koordination der eigenen Kraft, um das Bällebad nicht zu verfehlen und nicht auf ein anderes Kind zu springen.

Verfasserin: Kestin