Hier schlägt das Pädagogen-Herz höher

Wie spannend die Auswertungssitzungen doch sind. Zweimal wöchentlich treffen wir uns und tauschen uns nach einem vorgegebenen Verfahren mit dem Schwerpunkt Bildungsorientierung über ein einzelnes Kind aus. Das Verfahren nach Infans basiert auf validirten Forschungsergebnissen der frühen Kindheit. Heute haben wir uns intensiv über die Bildungsprozesse von Karl ausgetauscht. Im Dialog über Karls Tätigkeiten, Entwicklungsstand, Interessen/Themen und den Informationen von zuhause haben wir ein umfassendes Bild von Karl zusammen getragen und visualisiert. Im nächsten Schritt geht es darum dies aus mehreren Perspektiven heraus zu interpretieren und zu deuten. Die Deutungen werden zu Hypothesen formuliert, worauf wir konkrete Angebote für Karl machen. Dieses theoretische und auch einwenig abstrakte Vorgehen hilft den Erziehenrinnen den Blick auf Karl zu öffnen und neue Facetten von Karl zu entdecken. Das vorgehen ermöglicht einen Blick hinter die Interessen, nämlich die eigentlichen Themen, die Karl bewegen. Dieser ganze Vorgang hat das Ziel, fundierte und spezifische Angebote zu schaffen, welche Karl fordern, aber nicht überfordern. Im Gegensatz zum Alltag wo Spielinteressen linear beantwortet werden, geht es bei Angeboten, welche aus der kollegialen Reflexion heraus entwickelt werden, darum das Selbstkonzept von Karl zu erweitern oder in die Zone der nächsten Entwicklung einzutreten.

Wir sind schon jetzt gespannt, wie Karl auf das eigen für ihn entwickelte räumliche und interaktive Angebot reagieren wird.

Verfasserin: Marie-Christine