Online-Tagebuch

Das heissbegehrte und immer sehr leckere Mittagessen

Heute gab es Pfannkuchen mit Hackfleischsauce, Kürbissauce und Apfelmus.

Kaum hören die Kinder dass das Mittagessen bereit steht, rennen sie schon los und gehen sich die Hände waschen. Am Tisch können sie sich selbständig (mit ein wenig Hilfe, wenn nötig) bedienen. Die Kinder der Gruppe Blau geniessen es sehr, gemeinsam am Tisch zu sitzen und das feine Essen, welches uns Martin unser Koch jeden Tag zubereitet, zu essen.

Verfasserin: Steffi

Malangebot für die Jüngsten

Anina die Lehrfrau der Gruppe Blau bekam den Auftrag für die Säuglinge ein Angebot zu schaffen, bei welchem schon die Kleinsten experiementieren können.

Dabei kam diese tolle Aktivität zu stande. Die Kinder konnten sich mit ihrem ganzen Körper auf das Bild legen und die kalte und rutschige Farbe unter sich spüren oder auch mit den Fingern und der Hand die verschiedenen Farben auf dem Blatt verteilen. Es war interessant zu sehen, wie viel Freude es den Kindern gemacht hat.

Verfasserin: Steffi

Essen genießen geht am Besten mit einem Freund und möglichst wenig Grenzen

Oscar und Janosch lieben es, noch lange gemeinsam am Tisch zu sitzen und zu essen. Dabei erkunden beide Jungs das Essen neugierig und schmieren mit größter Lust damit herum.

Wir setzen den Kindern wenig Grenzen beim Essen, denn sie sollen in erster Linie ein positives Grundgefühl zur Nahrungsaufnahme erhalten.

Verfasserin: Bea

In der Backküche

Im Eingangsbereich steht der mobile Sandtisch mit verschiedenen hohen, schmalen, breiten und grossen Gefässen. Ava steht am Rand des Sandtisches. Mit einem grossen Schöpflöffel befüllt Ava einen blauen Becher. Dabei arbeitet sie sorgfältig und mit viel Fingerspitzengefühl, so dass kein Sandkörnchen über den Rand des Bechers fällt. Nach und nach beginnt Ava verschiedene Gefässe zu befüllen, nimmt dazu einen Messbecher und für kleinere Formen einen Kaffeelöffel. Während ihrem „Schaffen“ beginnt sie zu singen:“ Backe, backe Kuchen der Bäcker hat gerufen, wer will einen Kuchen backen der muss haben sieben Sachen …..!“

Mathematische Grunderfahrungen

Durch das Befüllen von verschiedenen Gefässen, haben Kinder die Möglichkeit, erste mathematische Grunderfahrungen zu machen. Ava nützt verschiedene Methoden, indem sie unterschiedliche Werkzeuge verwendet, um ihre Gefässe mit Sand zu füllen.

Während Ava die kleinen Muffinformen mit Sand auffüllt nimmt sie einen Kaffelöffel, somit passt sie das Mengenvolumen welcher der kleinere Löffel fassen kann der Muffinform an, damit sie genauer erfassen kann, wie viel Sand eine Muffin Form aufnehmen kann.

Verfasserin: Nadina

 

Catarina entdeckt die Filzstifte

Heute hat Catarina von Gruppe Gelb die Filzstifte entdeckt. Schnell nimmt sie den Behälter, in dem die Filzstifte drin sind, aus dem Gestell. Als ich sie fragte, ob sie noch Papier wolle, lacht sie und sagt: „ja“. Zoe und Hanna haben das ganze beobachtet und sind auch schnell am Tisch. Die drei Mädchen freuen sich, zusammen zu malen. Jedes hatte am Ende eine tolle Zeichnung, die sie mit viel Stolz ins Körbchen versorgen um sie am Abend mit nach Hause zu nehmen.

Verfasserin: Isabelle

Zahnrad-Mechanik

Saveliy beschäftigt sich seit mehren Tagen immer wieder mit dem Zahnrad-Konstruktionsspiel. Dabei macht er Erfahrungen mit kausalen, mechanischen Zusammenhängen. Dreht er an einem Zahnrad, dann bewegen sich auch die anderen, die mit diesem verbunden sind. Ausserdem erweitert er sein mehrdimensionales Denken. Wie auf den Bildern zusehen ist, baut Saveliy zunächst einen Turm, den er auf die Seite legt, als dieser fertig ist. Anschliessend konstruiert er auf den grünen Platten, ein 2 Dimensionales Zahnradgebilde. Als dieses ebenfalls fertig ist, steckt er seinen Turm auf seine Zahnradplatte. Er bemerkt, dass auch der Turm sich dreht, wenn er auf der Zahnradplatte an einem Zahnrad dreht.

Verfasser: Ronald

Wie jüngere Kinder von älteren lernen

Hisashi, Jonathan, Alessandro, Gabriel und Saveliy sind gemeinsam im Bau- & Konstruktionsbereich. Hisashi ist der älteste von ihnen und bereits zehn Minuten lang damit beschäftigt,  Seile an die Griffe des Kessels zu binden, in welchem die Brio-Bahn aufbewahrt wird. Jonathan beobachtet ihn zunächst nur dabei. Als Hisashi fertig ist, hängt er den Kessel mit der Brio-Bahn an den Haken des Flaschenzugs. Jonathan kommt dazu und hält das Seil, als ob er kontrollieren wollte, ob es wirklich hält. Jetzt beobachten auch Alessandro, Saveliy und Gabriel Hisashi bei seinem Vorhaben. Hisashi zieht am Seil des Flaschenzugs und der schwere Kessel bewegt sich in die Höhe. Ohne die Hilfe des Flaschenzugs hätte er es auf Grund des hohen Gewichts der Brio-Bahn wohl nicht geschafft, den Kessel mit solch einer Leichtigkeit in die Höhe zu befördern. Er lässt den Kessel langsam wieder runter, um ihn dann erneut wieder hoch zu ziehen. Das ganze wiederholt er einige Male. Als nächstes positioniert er den Kessel in der Höhe, spannt das Seil und steht mit seinem Fuss drauf. Der Kessel bleibt in Position und auch dieses Experiment wiederholt Hisashi einige Male, bevor er sich sogar traut unter den Kessel zu gehen, während er mit einem Fuss auf dem Seil steht. Dabei lacht er laut und ruft mir zu, dass ich schauen soll, was er macht. Ich antworte beeindruckt, dass ich sehe, dass er unter dem schweren Kessel steht.
Es scheint so, als hätte er sein Ziel erreicht, denn er lässt den Flaschenzug langsam wieder herunter und wechselt in den
Rollenspielbereich, um dort anderen Interessen nachzugehen. Den Kessel mit dem Seil lässt er am Haken des Flaschenzugs.
Nacheinander ziehen jetzt Jonathan, Alessandro, Gabriel und Saveliy den schweren Kessel in die Höhe und können so ihre eigenen Erfahrungen mit Hisashis „Versuchsaufbau“ machen.

Lernen am Modell (nach Albert Bandura)
Menschen lernen nicht nur aus den Konsequenzen ihres Verhaltens, sondern auch durch die Beobachtung von anderen. Im Gegensatz zur klassischen und operanten Konditionierung kann durch das Lernen am Modell völlig neues Wissen/Verhalten erlernt werden.

1. Aneignungsphase: Aufmerksamkeitsprozesse
Der Beobachter konzentriert seine Aufmerksamkeit auf das Modell und beobachtet es. Er schaut genau hin und nimmt das Modell bewusst wahr. Der Beobachter wählt dabei Verhaltensweisen aus, die ihn besonders interessieren. Als Bedingungen für das Lernen am Modell gilt unter anderem, dass dieses in irgendeiner Hinsicht wichtig für den Beobachtenden sein muss.

Die jüngeren Kinder beobachten Hisashi beim Hochziehen des schweren Kessels. Sie wissen alle, dass der Kessel schwer ist und sie diesen nicht einfach so heben können. Hisashi beeindruckt sie also damit, dass er es schafft, den Kessel zu heben.

2. Aneignungsphase: Behaltensprozesse
Ein beobachtetes Modellverhalten kann manchmal erst längere Zeit nach dem Beobachten gezeigt werden. Dazu ist das beobachtete Verhalten im Gedächtnis gespeichert worden.

Erst nachdem Hisashi den Raum verlässt, rufen die anderen Kinder das beobachtete Verhalten ab.

3. Ausführungsphase: Reproduktionsprozesse
Das beobachtete Verhalten wird nachgeahmt, indem der Beobachter sich an das gespeicherte Verhalten erinnert. Dieses Verhalten wird nachgeahmt, indem die Bewegungsabläufe wiederholt werden.

Die jüngeren Kinder ahmen nacheinander Hisashis Verhalten nach. Auch sie lassen den Kessel langsam wieder herunter, genauso, wie es Hisashi gemacht hat.

4. Ausführungsphase: Verstärkungs- und Motivationsprozesse
Der Beobachter wird verstärkt, weil er den Erfolg seines eigenen Verhaltens sieht. Schon wenn der Beobachter erste Fortschritte sieht, wird sich diese Feststellung des erfolgreichen Verhaltens verstärkend auswirken.

Die jüngeren Kinder haben mit der Nachahmung Erfolg – auch sie schaffen es, den Kessel in die Höhe zu ziehen. Sie werden bestärkt in ihrer Selbstwirksamkeit und bekommen eine erste Idee davon, dass der Flaschenzug das Gewicht des Kessels beim Hochziehen verringert.

Verfasser: Ronald

Flüüged Blättli Flüüged…

Seit dem Wochende geniessen wir einen wunderschönen goldenen Herbst in aller Farbenpracht. Bei mir zu Hause laufe ich nun täglich an einer Rebenblätterwand vorbei. Sie leuchtet prachtvoll von dunkelgün über rot bis goldgelb.

In der Kita Regenbogen ist es einfach, den Herbst auch in die Räume zu holen. So wird unsere Kreativkiste flugs umfunkioniert zum Laubbad. Es riecht heute Morgen nach Herbst und die Kinder schauen interessiert in die Kiste. Winston klettert als erstes sofort hinein und Matteo folgt sogleich. Jonathan und Henri sind vorsichtiger und erkunden das Material von aussen. „Flüüged Blättli, flüüged, tanzed mit äm Wind, bis sie alii zämä am Bodä unä sind. Liislig tüänds no raschle, stricht än Wind vorbii, bald scho chunt dä  Winter, es schloofed ali ii. So geht eines der vielen Herbstlieder, das eine kleine Aktivität im Liedtext schon beinhaltet. Wir rascheln laut und ganz leise und lassen die Blätter fliegen…. Aber was ist denn da noch unter den Blättern versteckt? „Imä chlinä Stachelhuus, wohnt äs bruuns Chugeli… plips goht dSchale uf , plumps chugelet S’Chugeli druus… „Oh“ staunt Henri, er hat die braunen Kastanien unter den Blättern als erster entdeckt und zeigt sie mir stolz. Er spielt lieber etwas ruhiger im Moment und beginnt die Suche nach weiteren Exemplaren unter dem Laub. Er hat Erfolg und füllt einen Teller voll Kastanien.

Verfasserin: Antonia

 

Wir zwei; wie sich soziales Interesse im Kleinstkindalter zeigt

Karl ist noch in der Eingewöhnung und lernt dabei Emilian kennen. Beide Kinder scheinen grosses Interesse aneinander zu haben. Sie beobachten sich und ab und an findet ein kurzes gemeinsames Spiel statt. Das soziale Interesse von Kleinstkindern untereinander ist schon früh zu beobachten. Doch ein gemeinsames Spiel in Gang zu bringen ist keine leichte Aufgabe.
Für Karl und Emilian gilt es die Aufmerksamkeit ihres Gegenübers zu erlangen, sich und seine Spielinteressen in angemessener Form mitzuteilen und dem Rhythmus von Aktion und Reaktion zu folgen.

Verfasserin: Marie-Christine

Der Herbst beginnt

Einige Kinder beschäftigten sich mit der Jahreszeitenuhr. Als sie mich fragten, wo der Pfeil gerade hingehöre, besprach ich mit ihnen, welche Jahreszeit nun sein könnte. Zum Thema wurden daher beispielsweise die farbig gewordenen Blätter, welche zu dieser Zeit oft von den Bäumen fielen, und dass es kälter, windiger und regnerischer geworden war. Martina war mit den Kindern auch schon Kastanien sammeln, die ebenfalls von den Bäumen gefallen waren.

Ein paar Tage später teilte ich zusammen mit Carla (4 J.) und später auch Chloé (4 J.) und Louise (3 J.) die kunterbunten Maisperlen in herbstliche und eher winterliche Farben auf. Warme Farben wie beispielsweise rot, beige, orange, braun und gelb kamen zusammen mit grün (für die noch grünen Blätter) in eine Box und die kühlen Farben wie blau, grau und weiss in eine andere. Während des Sortierens kam die Frage auf, warum diese so aufgeteilt würden? Wenn dies Blätter-/ Herbstfarben seien, was seien denn blau, grau und weiss für Farben? Auf meine Rückfrage, kamen die Kinder selbst auf die Lösung, dass diese beispielsweise den Schnee im Winter symbolisieren könnten. Die drei Mädchen zeigten viel Freude und waren sehr konzentriert, während sie mir halfen die Maisperlen zu sortieren.

Sortieren gehört zu den mathematischen Kompetenzen, welche Kinder ab einem gewissen Alter erlernen. Ab etwa anderthalb Jahren beginnen sie Dinge gewissen Eigenschaften zuzuordnen und können bald daraufhin diese sortieren. Erst ist sortieren nach einer bestimmten Eigenschaft möglich und später, wie man im Beispiel mit den Maisperlen sieht, schaffen die Kinder dies auch problemlos bei komplexeren Aufgaben.

Später zog ich mit einigen Kindern die herbstfarbigen Maisperlen mit einer Kinder-Nadel auf lange Nylonfäden (feinmotorisch eine grosse Herausforderung) und erklärte ihnen, dass wir nun die Blätter für einen Baum gestalten, der bald noch an die Fensterscheibe gemalt würde. Da schaute Alessandro (4 J.) immer wieder zum Fenster hoch und versuchte sich, meiner Meinung nach, wohl gerade in seiner Fantasie vorzustellen, wie es aussehen würde, was ich den Kindern als Herbstbaum beschrieben hatte. Denn er fragte dann zwischen den eifrigen Schaffensphasen oft: „Dert as Feischter?“

In seinem Alter ist er in der magischen Phase und hat besonders viel Fantasie. Dadurch können sich Kinder ab dieser Entwicklungsphase auch langsam beschriebene Dinge vorstellen.

Während dessen war Lorane (3 J.) vor allem in die herausfordernde Tätigkeit selbst vertieft. Auch Anna Nina Catarina (3 J.) und Louis Luc (2 J.) hatten sich kurz darin versucht. Es war spannend zu beobachten, wie Lily (2 J.) grosse Geduld und Fingerfertigkeit beim Einfädeln des Nylonfadens in die Nadelöse zeigte. Während wir damit beschäftigt waren, konnten die Kinder auch Laura beobachten, welche unser Fenster reinigte, welches bald den Herbstbaum beinhalten würde. Die jüngeren Kinder fragten sie: „Was machsch du da?“ Vielleicht erlebten sie dabei zum ersten Mal, dass Fenster geputzt werden müssen. Es könnte sein, dass auch dieses Erlebnis in dem Moment ihr Weltbild erweitert hatte.

Zwei Tage später konnten Ava M. (4 J.), Mija (4 J.) und Louise (3 J.) mit mir versuchen die Form eines Baumes zu zeichnen. Als Vorlage dazu diente der Baum vor dem Fenster. Wir beobachteten dazu die Gestalt und die Masse des Stammes und der Äste.

Unserem eigenen Herbstbaum werden die Blätter nicht so schnell ausgehen.

Verfasserin: Karin