Die Interaktion untereinander
2. October 2017
Am Montag und Dienstag sind die Kitatage von Jón und Mila. Seit kurzer Zeit spielen Jón und Mila vermehrt nebeneinander. Sie klettern zusammen in den Holzwagen oder in den Puppenwagen. Der Platz ist begrenzt, das stört sie nicht.
Sie fühlen sich wohl so nahe beieinander. Gegenseitig lachen sie sich an und genießen die Nähe zueinander.
Sie sprechen nicht miteinander, sondern kommunizieren nonverbal über ihre Mimik und Gestik.
Interaktion ist das aufeinander bezogene Handeln zweier oder mehreren Personen, sei es verbal oder nonverbal. Die Interaktion zwischen Kind und Erwachsenen unterscheidet sich von jener zwischen zwei gleichaltrigen Kindern. Die Erwachsenen sind in ihrem Interaktionsverhalten Vorbilder und zeigen den Kindern die Regeln der sozialen Welt.
Das gemeinsame Handeln von Jón und Mila beruht auf Kooperation. Sie regen sich gegenseitig an, das gleiche auszuprobieren.
Kinder brauchen Kinder, denn mit gleichaltrigen kann ein Austausch auf gleicher Ebene stattfinden (anders als mit einem Erwachsenen).
Eine Freundschaft entsteht unter den Kindern, wenn eine enge, auf Gegenseitigkeit angelegte positive Beziehung zwischen zwei Kindern vorhanden ist. Eine wechselseitige Interaktion zwischen den Kindern ist Voraussetzung.
Damit ein Kind erfolgreich mit einem anderen Kind interagieren kann braucht es:
- Das Kind weiss, wie es die Aufmerksamkeit des Partners erlangen kann
- Das Kind weiss, wie es seine Absichten in angemessener Form kommunizieren kann
- Das Kind weiss, wie es dem Rhythmus von Aktion und Reaktion folgen kann
Der soziale Austausch unter den Kindern im Kitaalltag, ermöglicht es den Kindern laufend neue Interaktions-Erfahrungen zu sammeln.
Verfasserin: Claudia
Regen ist schön!
2. October 2017
Wir geniessen die ersten „herbstlichen“ Regentage und suchen uns die grösste Pfütze weit und breit.
Die zwei Freundinnen Tilia und Anna geniessen das regnerische Wetter sichtlich. Sie befüllen und leeren Gefässe oder schieben das Wasser mit der Schaufel vor sich her.
Nach einiger Zeit entdeckt Tilia den Becher und geht damit zur Bank. Sie leert den Becher aus und bemerkt, dass das Wasser unten wieder raus rinnt. Sie wiederholt dies einige Male und Anna wird auf das spannende Ereignis aufmerksam. Sie beteiligt sich am Spiel und beide Kinder leeren abwechselnd Wasser über die Bank und beobachten das Herunterrinnen.
Das gemeinsame Experimentieren mit dem Wasser und der Bank macht Tilia und Anna sichtlich spass. So wird aus dem regnerischen Spass nicht nur ein Erlebnis, sondern eine Möglichkeit gemeinsam mehr über Wasser zu lernen.
Verfasserin: Marie-Christine
Knete, was ist das?
2. October 2017
Die Knete liegt auf dem Tisch und sobald die ersten Kinder diese entdeckt hatten und anfangen damit zu experimentieren, kommen auch immer mehr Kinder dazu. Hanna und Catarina sind in ihren Fingerfertigkeiten bereits geübter und rollen die Knete aus zu kleinen Schlangen und formen sie zu Schnecken und anderen Formen zusammen. Die jüngeren Kinder wie Jamie, Caia und Marie untersuchen die Knete noch intensiv mit allen Sinnen. Reinstechen mit der Gabel, mit Finger löcher machen und obwohl
die Knete rot ist… wie riecht die Knete und wie schmeckt sie, wenn man sie isst?
Verfasserin: Kerstin
Hüpfschnecke
1. October 2017
Bei diesem schönen Wetter waren wir auf dem Viadukt spazieren. Wir hatten zudem Kreide zum Malen dabei. Die Kinder waren voller Energie und Tatendrang, da malte ich eine grosse Häuschenschnecke auf den Boden und unterteilte deren Haus in Zahlenabschnitte. Schnecken und Zahlen waren an dem Tag bei den Kindern bereits ein Thema gewesen. Die Kinder zählten und hüpften voller Begeisterung, wobei die Zahl 13 (das Ziel) zum Schluss bei einigen dazugenommen, bei anderen weggelassen wurde. Mir war aufgefallen, dass mit kleinen Kindern oft nur bis zehn oder zwölf gezählt wird, daher baute ich diese klitzekleine Ergänzung ein. Besonders Nina war sehr ausdauernd.
Verfasserin: Karin
Linsen, für einmal nicht zum Zmittag
26. September 2017
Heute gab es einmal keine Linsen zum Zmittag, sondern um damit zu experimentieren im Bildungsraum der Gruppe Grün. Es konnte umgeschöpft, umgefüllt, ausgeleert, herausgenommen und evt. doch auch ein wenig probiert werden wie die Linsen wohl so schmecken? Schnell fand das Angebot von heute interessierte Kinder aus verschiedenen Gruppen. Winston füllt immer wieder mit einem Löffel die Linsen in ein Glas. Sofia greift beherzt zu und nimmt eine Handvoll Linsen aus dem Behälter. Josephina scheint ganz konzentriert den gefüllten Löffel zu balancieren und läuft sogar mit diesem umher. Felix hat entdeckt, dass sich im kleinen Deckel auch Linsen befinden und leert diesen aus. Schafft er es wohl den Deckel auf die Gläser zu schrauben?
Verfasserin: Nadin
Das Übergangsobjekt
26. September 2017
Heute Morgen sind Jon und Catarina mit ihren Übergangsobjekten von zu Hause in die Kita gekommen. Jon hat seinen Nuggi und ein Riechtuch dabei und Catarina einen rosa Pullover.
Das Übergangsobjekt ist ein Begleiter von zu Hause, der den Kindern Trost und Sicherheit vermittelt. Ein solches Übergangsobjekt erhält für die Zeit des Abschiedes oder des Schlafengehens und in anderen für das Kind heiklen Momenten eine fast schon lebenswichtige Bedeutung. Schließlich dient es der Abwehr von Ängsten, meist Trennungsängsten. Es hilft dem Kind, die Abwesenheit der Eltern zu akzeptieren und ist dementsprechend stark mit Gefühlen belegt. Es wirkt beruhigend, vermittelt Geborgenheit, Sicherheit und Halt.
Nach kurzer Zeit sind Jon und Catarina ganz in der Kita angekommen. Catarina sitzt auf einen Bagger. Jon beobachtet sie und ahmt es nach. Beide sitzen auf den Baggern und lachen zusammen. Die Übergangsobjekte werden im Moment nicht gebraucht.
Verfasserin: Claudia
“Chönd Würm Lose?”
4. September 2017
Am Nachmittag kommt Emily zu mir in den Naturwissenschaftsbereich ins Lichtzimmer und wünscht sich nach den Kompostwürmern zu schauen. Während sie diesen Wunsch äussert, befinde ich mich in den Vorbereitungen für ein Schattenspiel mit dem Hellraumprojektor. Emily ist schon seit längerer Zeit sehr von den Würmern fasziniert, worauf hin ich mein Angebot spontan umändere und ich mit Emily auf Entdeckungsreise zu den Würmern gehe.
Damit wir die Würmer auch sehen können, stelle ich den Wurmkomposter in die Mitte des Lichtzimmers und öffne ihn. Emily setzt sich mit mir vor den Wurmkomposter und beobachtet, wie ich den Wurmkomposter öffne und das Gitternetz mit dem Wurmfutter darauf heraus nehme. Unter dem Gitternetz befinden sich die Würmer, welche den Kompost auf dem Gitternetz zu Humus verarbeiten.
Emily beobachtet gespannt, wie sich die Würmer bewegen und fragt mich:“Er cha lose?“ Emily lässt sich einen Wurm auf die Hand geben. Gespannt beobachtet sie den Wurm auf ihrer Hand weiter bis sie ihn in das Becken gibt.
Durch das beobachten der Würmer und indem sie einen auf die Hand nimmt, nimmt Emily wahr, wie sich diese bewegen, wie sich ein Wurm anfühlt und wie ein Wurm aussieht. Während dem Nachspüren und Beobachten erlebt Emily, dass ein Wurm genau wie wir ein Lebewesen ist, welches Nahrung braucht und ein Zuhause hat. Über diese Erkenntnis stellt sich Emily die Frage, ob ein Wurm so wie wir Menschen auch hören kann. Denn durch das Beobachten hat Emily möglicherweise festgestellt, dass ein Wurm ein Lebewesen wie wir ist, aber gar keine Ohren hat.
Verfasserin: Nadina
Kreativität, Flexibilität und Fantasie sind gefragt: Kein Problem für Gruppe Gelb!
31. August 2017
Der Tiefkühler ist ausgefallen und es waren noch Lebensmittel darin gelagert, die nun alle aufgetaut sind. Was nun? Kreativität, Flexibilität und Fantasie sind gefragt. Spontan entsteht ein Angebot bei dem Pizzaschnecken hergestellt werden. Für Hanna und Jannis aus Gruppe Gelb ist der Ernährungsbereich bei den Kleinkindergärtnern vorne etwas Neues. Bis auf das “Sehen” kannten sie diesen Raum noch nicht. Mit grossen Augen nehmen sie zuerst den Raum in Augenschein, als sie diesen betreten, bevor sie sich nach Aufforderung von mir an den Tisch setzen, welcher für unser Angebot freigehalten wurde.
Der Teig wird ausgerollt und Hanna und Jannis schauen den ihn besonders genau an und befühlen ihn mit ihren Fingern. Sie streichen darüber und drücken immer wieder ihre Finger rein. Für sie ist es noch nicht vorstellbar was daraus entstehen wird und wie es schmecken wird. Jeder Zutat befühlen sie zuerst, nehmen sie in die Hände und schnuppern teilweise daran, bevor sie diese auf dem Teig verstreuen. Natürlich wird zwischendurch auch genascht. Der Schinken hat es den beiden besonders angetan und beim Schneiden des Schinkens bleibt am Ende nicht mehr viel übrig. Mit Hilfe von Kerstin werden die Zutaten auf dem Teig verteilt.
Anschliessend werden noch die verschiedenen Gewürze ausgewählt. Jannis und Hanna nehmen verschiedene Gewürzgläser aus dem Regal, öffnen den Deckel und schnuppern daran. Hanna schüttelt zuerst bei allen Gläsern den Kopf und sagt “Nei” und stellt sie wieder zurück ins Regal. Jannis wählt das Gemüsesalz aus und nimmt es mit zu seinem Platz. Dort angekommen streut er das Salz über den Teig. Hanna hat sich nach mehrmaligem “Schnuppern” ein Gewürz ausgesucht – das Zwiebelgranulat. Sie nimmt wie Jannis zuvor Platz und streut zuerst die Zwiebeln und anschliessend noch etwas Salz über den Teig.
Den belegten Teig rollt nun Kerstin zu einer Schnecke zusammen, während Jannis und Hanna zuschauen und an ihrem stibitzten Schinken naschen. Die ersten abgeschnittenen Schnecken bringen wir zusammen zum Ofen und schieben diese hinein. Ein kurzer Kontrollblick, anschliessend werden die leeren Verpackungen in den Müll gebracht und die Hände im Badezimmer gewaschen, bevor es wieder zurück auf Gruppe Gelb geht.
Jannis und Hanna waren etwa eine Stunde lang damit beschäftigt, Schinken zu schneiden und die Zutaten – Basilikum, Käse, Tomatensauce, Schinken und Gewürze- auf dem Teig zu verteilen. In dieser Zeitspanne waren sie stets konzentriert und durch verschiedene Tätigkeiten wurde ihr Interesse an den Teigschnecken aufrecht erhalten. Das Ergebnis haben wir uns zum Zvieri schmecken lassen und gleichzeitig haben wir etwas Neues im kulinarischen Bereich gelernt.
Verfasserin: Kerstin
Ein Sommermorgen auf der Josefwiese
31. August 2017
Es ist entscheidend zu welchem Zeitpunkt wir auf die Josefwiese gehen und wohin wir genau gehen. Um den “üblichen” Sandkasten
nutzen zu können und damit auch die Kinder in Sichtweite zu haben ist 9.00 Uhr eine gute Zeit, um auf die Josefwiese zugehen. Die Kinder geniessen den vielen Platz und die vielen Möglichkeiten, welche sie am frühen Morgen haben, wenn noch wenig los ist.
Fleissig wird mit dem Sand geschaufelt und zusammen experimentiert. Das Wasser umgeleitet und transportiert und gleichzeitig haben die Erzieher einen guten Überblick über die Kinder. So war es ein gelungener und entspannter Morgen für alle.
Verfasserin: Kerstin
Wer hämmert am schnellsten?
31. August 2017
Durch eine Beobachtungs-Auswertung wird die Gruppe Gelb zur Baustelle umfunktioniert. Die grosse Werkbank der Kleinkindergarten-Gruppen wird ausgeliehen, Nägel und Hämmer werden hervorgeholt und ein Helm dient als Kopfschutz. Drei Wochen lang wird auf Gruppe Gelb gehämmert und geschliffen, sowie auch Bauarbeiter gespielt. DIe Kinder haben sichtlich Freude daran und ab und an wird ein Wetthämmern veranstaltet.
Verfasserin: Kerstin