Online Diary

Vom Kriechen bis zum aufrechten Gehen

Noé bewegt sich im Alltag viel und gerne. Seine aktuelle Fortbewegungsart ist das Kriechen auf den Händen und Knien. Damit kommt er auch schon zügig vorwärts. Noé zieht sich seit längerem an den verschiedensten Gegenständen hoch in den aufrechten Stand. Nun zeigt er Vorbereitungen für den nächsten Meilenstein: Das aufrechte Gehen. Noé nutzt dafür die räumlichen Ressourcen. Er nimmt einen Stuhl, steht zuerst mit einem, und dann mit beiden Beinen auf. Dann schiebt er den Stuhl quer durch den Raum. Dies macht er aktuell täglich und eines Tages wird Noé die ersten Schritte ohne festhalten wagen.

Verfasserin: Alexandra

Maschinen-Dinos auf der Baustelle und Frisbee-Aktivitäten

Zur Zeit herrscht rund um die Kita reges Treiben auf dem Bau. Auf der einen Seite wird ein Gebäude abgerissen, wofür die ganz grossen Maschinen benötigt werden. Auf der anderen Seite wird der Innenhof seit Ende September neu gestaltet mit Hilfe von kleineren Baggern und viel Handarbeit. Im Bau- und Konstruktionsbereich wie auch im Ernährungsbereich lassen sich beide Baustellen aus nächster Nähe beobachten. Und wenn die Bohrer und Presslufthämmer zum Einsatz kommen, hören und spüren wir sie sogar. Das Thema Baustelle ist für Arvid schon seit Wochen ein sehr spannendes Thema und kann nun durch die jederzeit zugängliche Show am Fenster noch weiter vertieft werden.

Im August und September waren wir oft Frisbee spielen, nachdem wir uns mehrmals den A-Rex Abrissbagger auf der Baustelle direkt nebenan angeschaut hatten. Wie gross der ist, faszinierte gross und klein, denn wir waren nie die einzigen Schaulustigen. (Da war der grösste Abrissbagger Europas am Werk.) Wir verglichen die riesige Maschine mit seinen kleinen Brüdern, die um ihn herumschwirrten und bestaunten die unterschiedlichen grossen Zangen und Schaufeln, in welchen mühelos die gesamte Kindergruppe Platz gefunden hätte. Der A-Rex war für die Kinder ein riesen Dinosaurier, der sich ohne Probleme durch den Stahl beissen konnte. Nach so viel faszinierender Technik-Beobachtung brauchten die Kinder jeweils auch Bewegung: Die Frisbees in Kindergrösse und die mitgebrachten Wurfreifen waren dazu besonders geeignet. So rollten, warfen, rannten die Kinder auf der Josefswiese bis es zurück in die Kita ging und übten dabei Wurf- und Fangtechniken. Das Nachbars-Gebäude wurde über die Wochen Stück für Stück zerlegt. Und wenn die Kinder dann einen Bagger sahen, fragten sie oft, ob das nun der grosse A-Rex sei. Wie zum Beispiel Rafael, den schon zuvor Baumaschinen besonders interessiert hatten.

Aufgrund dieses regen Interesses bieten wir auch in der Kita regelmässig Angebote zum Thema Baustelle an. Ein Beispiel dafür ist ein Bildungskrippen-Angebot im Gang, in dem die Kinder die Baustelle mit Absperrband und Pylonen markieren konnten und mit Seilen, Bänken und Baustellenbrettern gestalten konnten. Auch wurden noch Lastwagen und Bagger dazu geholt und damit um die Baustelle gekurvt. So konnten die Kinder konstruieren, abreissen, umbauen, manövrieren und hantieren, wie sie es draussen beobachtet haben. Wahrscheinlich nicht nur Arvid spielte das Szenario gerne im Bau- und Konstruktionsbereich nach. Durch dieses Spiel können Arvid und die anderen Kinder das Beobachtete verarbeiten und in eigener Umsetzung für sich Schlüsse ziehen, weshalb und wie die Welt um sie herum funktioniert.

Verfasserinnen: Caroline und Karin

Herzlich Willkommen Sabrina

Seit dem 4. Oktober begrüssen wir auf der Gruppe Lila eine neue Gruppenleiterin des Nachmittagsteams. Um ihr den Start zu verschönern und sie zu begrüssen, haben wir mit den Kindern während der offenen Zeit ein Willkommensplakat gestaltet. Die Kinder haben eifrig Pinsel und Schwämme nass gemacht und anschliessend in die Farbe getunkt. Natürlich musste danach auch gründlich geputzt werden, wobei Mavin und Josephine kräftig halfen. Zum Schluss wurde das Plakat im Sprachbereich aufgehängt. Sabrina hat das Plakat an ihrem ersten Arbeitstag natürlich sofort entdeckt und sich über den Willkommensgruss gefreut. Nochmals Herzlich Willkommen auf der Gruppe Lila, Sabrina!

Verfasserin: Anna

Partizipation im Alltag

Der Begriff Partizipation geht auf das lateinische Wort “particeps” (=”teilnehmend”) zurück und steht für Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung. Ein wichtiges Erziehungsziel ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Kinder erfahren durch Partizipation, dass sie und ihre Interessen gehört werden, dass ihre Meinung zählt. Dadurch gewinnen sie Eigenständigkeit und Selbstvertrauen. Finn hilft gerne in Alltagssituationen mit, wie zum Beispiel den Tisch zu decken, Tische zu putzen oder den Boden zu wischen. Er ahmt uns Erwachsene nach, wie wir die einzelnen Dinge handhaben. Finn ist dabei interessiert bei der Sache und konzentriert in seinem Tun. So setzt er sich aktiv mit der Welt auseinander, kann sein Lebensumfeld intensiv mitgestalten und seine Verantwortungsbereitschaft steigt dadurch.

Verfasserin: Nadin

Übergangssituation

Um den Übergang vom Spielen zum Mittagessen zu signalisieren, haben wir unseren grossen Gong der das Mittagessen einläutet.  Jetzt geht es nicht mehr lange und es ist Zeit zum Mittagessen. Die Kinder machen selbstständig untereinander ab, wer heute den grossen Gong läuten möchte/darf. Dimitri übernimmt es. Er wartet schon gespannt bis Manjula mit dem Gong an der Gruppentür steht und er den Schläger zum Läuten bekommt. Nach dem Gong gehen wir unsere Hände waschen und Zmittag essen. En Guete!

Verfasserin: Claudia

Vom Zählen über die Stoppuhr bis…

Oft gibt es Phasen in denen Zahlen die Kinder besonders faszinieren, so auch in letzter Zeit. Arvid und Philippa beispielsweise zählen selbst im Spiel bevor sie vom Tisch hüpfen. Andere Kinder zählen um herauszufinden, wieviele Teile sie im Vergleich zu einem anderen haben. Beim Gesellschaftsspiel muss gezählt werden, wieviele Felder gehüpft werden darf usw. Dieses Interesse am Zählen habe ich im Bildungsbereich Naturwissenschaften und Mathematik gerne aufgenommen.

Ein Steckspiel bei welchem die Menge an Steckstäben, die es für eine bestimmte Zahl benötigt, abgezählt werden konnte und auch die Menge der Stäbe in der Hand dadurch verglichen und das Gewicht gespürt wurde, nutzte ich mehrmals, um das Zählen anhand der Löcher (und auch das Abzählen mit den Fingern) mit den interessierten Kindern zu üben. Die Zahlenplättchen davon konnten gut genutzt werden, um die Zahlen 1 bis 10 in einer Reihe anzuordnen und diese mental zu verinnerlichen. Mit dem Steckspiel wurde auch gleich die Motorik miteinbezogen, wodurch schneller Verknüpfungen im Gehirn gemacht werden können. Darüber hinaus entdeckte ich ganz klar bevorzugte Zahlen wie zum Bsp.die 2 von Yara.

Wir hatten ausserdem ein Buch aus der Bibliothek bei dem Stücke eines Kuchens verteilt wurden. Wir spielten Domino und mussten dieselbe Menge an Punkten finden. Loua wollte wissen, wie gross sie ist und dies mit dem Meter, den ich in den Bereich geholt habe, abmessen. Magnetzahlen werden erkundet und bekannte Zahlen gefunden: “Oh no es Vieri!”

Später nutzen wir die Stoppuhr und deren digitale “Zählfunktion” und zählten von Hand mit. Colin mass beispielsweise die Dauer der Sanduhren nach, sogar derjenigen mit 15 Minuten Dauer! Weitere Kinder stoppten sich gegenseitig die Zeit, wie lange sie für eine bestimmte Strecke benötigten. Einige Kinder wie bspw. Ein Kind erkannte: Zahlen spielen auch auf Ziffernblättern von analogen Uhren eine Rolle. Und so nutze ich ein Puzzle, um ihnen auch das Ziffernblatt näher zu bringen. Alma hätte das Spiel am liebsten nach Hause genommen.

Und beispielsweise auch, als wir beim Angebot Quartett spielen immer genau 4 Teile benötigten, brauchte es schon ein wenig Verständnis über die Zahlen und Mengen. Und dabei sind wir noch nicht einmal in der Schule!

Verfasserin: Karin

Probe-IPA der Lernenden im 3. Lehrjahr

Jeweils ab ende September bekommen die Lernenden vom letzten Ausbildungsjahr die Gelegenheit, für die praktischen Prüfungen zu üben. Gestartet hat Caroline von der Gruppe Rot. Sie setzte mit den Kindern ein Angebot mit einer selbst gebauten Murmelbahn um. Die Kinder bekamen die Gelegenheit mit verschiedenen Materialien wie Zeitungen, Duploklötzen und Klebefolie eine Murmelbahn zu bauen. Mit Murmeln, Holzperlen, Kastanien, Kuscheltieren und Bohnen wurde experimentiert und gestaunt. Warum bleiben die Murmeln im Gegensatz zu den Bohnen nicht an der Klebefolie haften, erzeugen dafür ein Geräusch? Was geschieht, wenn man viele Holzperlen oder Bohnen gleichzeitig sausen lässt? Kann man die Kugeln auch durch die Löcher in der Zeitung durch lassen? Warum verändert sich das Tempo je nach Steigung der Matte? Die Kinder waren sichtlich Interessiert und konnten sich lange mit dem Angebot beschäftigen. Wir sind gespannt, was die anderen 5 Absolvent*innen für tolle Ideen umsetzen werden.

Verfasserin: Simona (Ausbildungsverantwortliche)

Ausflug zum Friesenberg

Letzte Woche hatten einige Kinder der Gruppe Lila Ferien. Daher nutzten wir die letzten Sonnenstrahlen für einen Nachmittagsausflug auf den Friesenberg. Die Kinder konnten sich auf dem Spielplatz ordentlich austoben und auch Wasser durfte natürlich nicht fehlen. Nachdem Felix, Tanay und Josephine fleissig Pizza-Restaurant gespielt hatten, bekamen wir Hunger und haben ebenfalls dort unseren Zvieri gegessen, bevor es dann mit dem Bus zurück in die KIta ging.

Verfasserin: Anna

Am Auge des Betrachters

Wieder sind wir im Museum. Dieses mal besuchen wir eine Ausstellung von Yael Davids. Sie kreiert eine Ausstellung für das Migros Museums für Gegenwartskunst auf der Grundlage der Feldenkrais- Methode. Diese ganzheitliche Körpertechnik versteht die Bewegung als Grundlage jeglichen menschlichen Handelns. Yael greift in ihren Installationen das Thema unterschiedlich auf. Z.B. gestaltet sie Tanzsequenzen nur zum Schlag eines Metronoms. Diesen Aspekt greifen wir für die Besuchsreihe auf. Die Kinder erhalten ein Metronom, welches sie erforschen können. Schon bald passiert das, was die Kinder auch in der Kita im alltäglichen Spiel tun. Denn das Metronom setzt einen akustischen Reiz für ein frühkindliches Thema. Nämlich das Rhythmisieren. Mit grossem Interesse schaut sich Gaston das Metronom an. Er berührt das Pendel. Legt das Metronom auf den Boden, beobachtet, wie das Pendel hin und herschwingt oder zum Stoppen kommt. Bald darauf beginnt Gaston mit der Hand auf den Boden zu schlagen und im Takt es Metronoms aus eigener Kraft ein rhythmisches Geräusch zu erzeugen. Er erweitert sein Spiel und beginnt Farbstifte im Takt in der Luft zu bewegen und damit auf den Boden zu tippen. Danach schiebt er die Farbkiste rhythmisch hin und her.

Tanzen zum Metronom-Takt ist für uns Erwachsene wohl eher eine Abstrakte Vorstellung/Handlung. Doch genau mit dieser Idee greift Yael Davids bewusst oder unbewusst ein entwicklungspsychologisches Thema von Kleinkindern auf, welches Gaston im einzigartigen Museumssetting bearbeiten kann.

Wie Zeitgenössische Kunst erlebt wird hängt stark vom Auge des Betrachters ab. Was löst Kunst in jedem einzelnen von uns aus? Wo finde ich einen Zugang und wo schreckt es mich eher ab oder langweilt es mich sogar?

Gaston auf jeden Fall findet einen interessensorientierten Zugang zur Ausstellung und im Bildungskontext gesprochen sind gerade Interessen der Schlüssel zur frühkindlichen Bildung.

Verfasserin: Marie-Christine

Lernen durch Nachahmung

Pina hält sich einen Taschenrechner ans Ohr und läuft durch den Raum. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist sie voll und ganz in ihrer Rolle und plappert ganz beschäftigt vor sich hin. Manchmal drückt sie kurz auf die Tasten und „telefoniert“ dann direkt weiter.

Kinder lieben es, die täglichen Aktivitäten von Mama und Papa zu imitieren und den Alltag nachzuspielen. Neben dem Spass, den sie dabei haben, lernen sie gleichzeitig die Umgebung und sich selbst kennen und können sich ein immer besseres Bild der Realität machen.

Verfasserin: Ilenia