Online Diary

Mir sind jetzt Gross…

Für viele Kinder der Gruppe Grün hiess es Abschied nehmen und sich in neue Abenteuer auf den Kleinkindergarten-Gruppen zu wagen. Um die Kinder auf diesen Schritt vorzubereiten, haben wir ein Abschieds-Ritual visualisiert und jeden Tag zusammen mit den Kindern durchgeführt. Sie durften ihr Foto auf die jeweiligen Teischritte des Übertrittsablaufes kleben. Dieses Ritual markierte einen Übergang und war ein wichtiger Stützpunkt im Alltag. Für Kinder sind Rituale zur Begrüßung und zum Abschied besonders wichtig. Rituale, festgelegte Abläufe und Wiederholungen dienen Kindern als Strukturierungs- und Orientierungshilfe im Alltag. Das hängt mit der Gehirnentwicklung zusammen. Kinder messen Dingen und/oder Tätigkeiten erst eine Bedeutung bei, wenn sie öfter in ihrem Alltag vorkommen. Studien konnten außerdem zeigen, dass Rituale Ängste von Kindern reduzieren und die Selbstständigkeit fördern. Wir wünschen Cléo, Ada, Winston , Konstantin, Mateo, Iannis, Cloé, Henri, Noel und Jonathan ganz viel Spass und viele schöne neue Erfahrungen bei den Grossen.

Verfasserin: Nadin

 

Es ist Bücherzeit

Joanna setzt sich mit dem grossen Weltatlass auf den Boden und sogleich kommen Jamie und Elior und geben Joanna zu verstehen, dass sie das Buch mit ihr zusammen anschauen möchten. «A luege» sagt Jamie und zeigt mit Elior zusammen auf das Buch. Abwechselnd zeigen Elior und Jamie auf die verschiedenen Tiere, welche sie auf den Seiten sehen und Joanna gibt ihnen den Namen des Tieres zur Antwort. Als Input fragt sie zwischendurch, welche Geräusche die einzelnen Tiere machen und macht diese den Kindern vor, oder aber stimmt ihnen bei den selber gemachten Geräuschen zu. Um sie zum suchen zu animieren, fragt Joanna zudem nach den einzelnen Tieren oder macht sie auf andere Tiere aufmerksam, welche Elior und Jamie noch nicht gesehen haben.

Theoriebezug:
Wenn Erwachsene Kleinkindern vorlesen und sie gemeinsam Bilderbücher betrachten, dient dies nicht nur dem Kennenlernen einer Geschichte oder dem Spracherwerb. Wichtig ist es dabei auch, sich geborgen zu fühlen und seine Gedanken auszutauschen. Gerade Kinder unter drei Jahren begreifen eine Geschichte erst durch das gemeinsame Erleben. Die dialogische Bilderbuchbetrachtung, welche Joanna durch Fragen und Antwort geben gemacht hat, ermöglicht es Kindern, ihre Gedanken und Gefühle zu äussern, eigene Themenschwerpunkte zu setzen und sich in diese zu vertiefen. Regelmässige Bilderbuchbetrachtungen, bei denen sich Erzieherinnen und Kinder auf Augenhöhe begegnen, sind ein bedeutsames Angebot für die sprachliche und kognitive Bildung im Kita-Alltag.

Weil Kleinkinder von Natur aus neu- und wissbegierig sind, kann jede Erzieherin Zeugin komplexer Denkprozesse werden, wenn sie aufmerksam
auf die kindlichen Reaktionen achtet: Über was wundern sich die Kinder? Was sind ihre Meinungen und Gefühle? Was wollen sie mitteilen?

Verfasserin: Kerstin

Wohin fliegen wir?

Das Interesse der Kinder für Flugzeuge war bei Gruppe Gelb bei allen Kindern vorhanden. Aus diesem Grund fand ein Ausflug zum Flughafen Zürich statt, an welchem die Kinder die Flugzeuge bestaunen und ihnen beim Landen und Starten zuschauen konnten. Zudem spielten sie selbst Pilot im Spielflugzeug auf dem Spielplatz. Auf der Schaukel fühlte es sich fast so an wie zu fliegen und auf dem Trampolin konnten die Kinder selbst in die Lüfte springen.

Verfasserin: Kerstin

Gruppe Blau im Kinderzoo

Es ist noch Ferienzeit, darum hat die Gruppe Blau heute nur wenig Kinder. Weil auch das Wetter gut war (nicht mehr zu heiss), gingen wir nach Rapperswil in den Kinderzoo. Die S5 fährt von der Hardbrücke aus direkt nacht Rapperswil. Im Zug fanden es Nevio und Elin spannend, sich gegenseitig die Schuhe auszuziehen oder aus dem Fenster zu schauen. Vom Bahnhof waren wir zu Fuss in zehn Minuten beim Kinderzoo. Am Anfang sahen wir schon Giraffen und Elefanten. Da es schon fast Mittagszeit war, gingen wir ins Zoorestaurant und assen Pomme-Frites mit Wienerli. Dann wurden die Kinder müde. Sie schliefen im Kinderwagen, so waren sie am Nachmittag wieder fit um die restlichen Tiere im Zoo zu bestaunen. Der Nachmittag verging wie im Flug, wir sahen uns noch die Seelöwenshow an und drehten noch eine Runde im Zoo. Auf dem Rückweg im Zug assen wir noch Zvieri und kamen dann müde in die Kita zurück wo wir den Tag noch beim Freispiel ausklingen liessen.

Verfasserin: Isabelle

Schattenkunst

Bilder können nicht nur durch das gestalten mit allen möglichen Farben und wertlosem Material entstehen, sondern auch durch Schatten von Gegenständen. Mit einer kleinen Gruppe von Kindern entstehen so über den Hellraumprojektor im Lichtzimmer Schattenbilder, die an die Wand projiziert sind. Während dem Tun der Kinder verändern sich die Bilder immer wieder aufs Neue zu spannenden Schattencollagen. Dabei entdecken wir, dass sich die Gegenstände, je nach dem wie wir sie auf den Hellraumprojektor legen, der Schatten sich in der Form sogleich verändert.

Bei diesem Schatten und Licht Experiment entsteht eine kleine Gruppe von Kindern welche sich aktiv an der Schattenbildgestaltung beteiligen und eine kleine Gruppe von Betrachtern.

Verfasserin: Nadina

Kügelichaos

Die Kinder, welche von den Kleinkindgruppen auf die Kleinkindergarten-Gruppen gewechselt sind, interessieren sich sehr für die Kügelibahn. Bei den Kleinkindgruppen gibt es aus Sicherheitsgründen keine Kügeli. Um die Erfahrung noch zu erweitern, können die Kleinkindergärtner heute im Bau- und Konstruktionsbereich mit einer grossen Menge an Kügeli experimentieren. Während die einen eine grosse Anzahl Kügeli durch Kartonrohre hindurch
rollen lassen und dem lauten Geräusch zuhören, beschäftigen sich die anderen mit dem Sammeln von Kügeli in Gefässen. So setzen sich die Kinder spielerisch mit Mathematik und Mengen auseinander, während die anderen die physikalischen Eigenschaften von Murmeln untersuchen.

Verfasser: Ronald

 

Das teilen lernen durch Spielmaterialien

In der Kita gibt es viele Spielmaterialien und oft sind einzelne Teile hoch im Kurs. Hier lernen die Kinder untereinander zu teilen und sich mit einzelnen Situationen auseinander zu setzen. Dies ist ein wichtiger Entwicklunsschritt und ein Lernprozess in der Frühkindlichen Erziehung. Durch Spielmaterialien schaffen Kinder erste Kontakte untereinander und finden so ihre Rolle in der Gruppe. Wir begleiten und unterstützen sie darin, sich diesen Situationen zu stellen und selbstständig zu agieren.

Verfasserin: Alina

Die Umgebung rund um die KiTa Regenbogen

In der Umgebung der Kita Regenbogen gibt es viele verschiedenen Orte, welche es zu entdecken gibt. Wir haben uns für den Ruinenspielplatz entschieden. Dort gibt es auch an heissen Tagen wie jetzt genügend Schatten. Die Rutschbahn wird sofort in Beschlag genommen, sowie auch die verschiedenen Schaukelmöglichkeiten. Rund um die Ruinen, gibt es auch viele Versteckmöglichkeiten und viel zu entdecken. Im Brunnen können wir uns dann abkühlen. So geniesst Gruppe Türkis den warmen Sommermorgen.

Verfasserin: Alina

Die Windel

Jannis sitzt auf dem Boden und vor ihm liegt eine Puppe. Er nimmt die Puppe und sagt zu mir: „abzieh“. Ich versuche der Puppe die Kleider zu entfernen. Leider gelingt es mir nicht und ich gebe Jannis die Puppe zurück. Jannis stört das nicht, denn er kommt doch zu seinem Ziel, die Windel der Puppe anzuziehen. Er öffnet die Windel und danach die Klebverschlüsse an beiden Seiten. Jetzt legt er die Puppe auf die Windel und verschliesst die Klebverschlüsse auf beiden Seiten. Die Windel sitzt perfekt auf dem Intimbereich der Puppe. Jannis schaut mich „stolz“ an. Nach kurzer Zeit sagt Jannis: „Gagi“ und öffnet die Windel der Puppe und zieht die Windel ab. Als er die Windel in den Händen hält, faltet er sie zu einem „Päckli“ zusammen. Die Windel ist jetzt parat für den Abfalleimer. Als ich Jannis beim Wickeln der Puppe beobachtete, sah ich, wie genau und Detailtreu Jannis den Ablauf des Wickelvorgangs nachspielte.

Verfasserin: Claudia

Initiative «nomau» Kinder brauchen kreative Erwachsene, Initiiert von Karin Kraus (HKB Hochschule der Künste Bern) und Jessica Schnelle (Migros-Kulturprozent)

Die Initiative «nomau» basiert auf dem Orientierungsrahmen, der Fokuspublikation «Ästhetische Bildung und kulturelle Teilhabe – von Anfang an!» und will die Handlungsempfehlung an der Praxis erproben.

Im Zentrum der Initiative steht die Förderung von Bildungschancen kleiner Kinder von 0-4 Jahren. Bei der Pilotphase macht auch die Kita Regenbogen mit der Gruppe Blau mit, weiterer Projekte laufen schweizweit. Inhalt des Projekts in der Kita Regenbogen:

Säuglinge und Kleinkinder der Gruppe Blau, alle unter 2 Jahren, erleben ästhetische Bildung und kulturelle Teilhabe im Kontext von zeitgenössischer Kunst im Migros Museum für Gegenwartskunst.

Besucht wird als erstes die Ausstellung der peruanischen Künstlerin Teresa Burga (*1935). In der großen Retrospektive werden Skulpturen aus variablen Elementen und mit einer bunten, spielerischen Bildsprache gezeigt. Des Weiteren hat Burga Zeichnungen von Kindern nachgezeichnet, die ebenfalls zu sehen sein werden. Ihr Werk erinnert an die Pop Art und umfasst neben Skulpturen und Zeichnungen auch Gemälde und räumliche Arbeiten.

Die Ausstellung eignet sich vom Visuellen her sehr gut für Säuglinge und Kleinkinder. Viele der starkbunten Werke sind Bodenskulpturen, welche die Kinder auf Augenhöhe besonders gut betrachten können.

Im Juni und Juli fanden fünf Besuche statt, drei an Donnerstagmorgen während das Museum für andere Besucher geschlossen war und zwei an Freitagnachmittagen während der regulären Öffnungszeiten. Die Besuche fanden nur in einem eins zu zwei Schlüssel mit engen Bezugspersonen statt, dies um eine sichere Basis für die Kinder zu garantieren. Zusätzlich wurden wir von Cynthia, der Kunstbeauftragten des Museums begleitet. Sie hat uns zuvor auf der Gruppe besucht, uns dann jeweils beim Eingang des Museums auf der Treppe erwartet und während den Besuchen die Fotos gemacht. Mit der Zeit wurde auch sie für die Kinder zu einem bekannten Gesicht das ins Museum gehört.

Um eine Vertiefung zu ermöglichen sind wir, wenn möglich immer mit den gleichen Kindern gegangen. Dies gelang bei Milo (*5.12.2016) und Marta (*22.3.2017) alle fünf Male, wobei Marta einen Besuch verschlafen hat. Beda (*18.8.2017) war vier Mal und Elin (*5.12.2016) drei Mal dabei. Allen Beteiligten ist aufgefallen, wie sehr diese Wiederholung von Nutzen war. Bei jedem Besuch waren die Kinder entspannter, haben sich freier bewegt, sich wohler gefühlt und konnten sich besser mit ihrer Umgebung auseinandersetzen. Milo fühlte sich ab dem dritten Besuch bereist wie zu Hause und ist fröhlich im Museum herumgesprungen.

Als wir jeweils beim Museum angekommen waren, stand uns die erste Herausforderung bevor, denn es galt die Treppen vor dem Museum zu überwinden. Das beutete für die Kinder im Kinderwagen, einen Gratisflug die Treppen hinauf und für die beiden andern Treppensteigen.

Zu Beginn sind wir immer an die gleiche Stelle in der Ausstellung mit unseren Kinderwagen gefahren. Dort haben wir die Kinderwagen stehen gelassen Quasi als Hauptquartier. Dann den Kindern nochmals gesagt wo wir sind und ihnen etwas zu trinken angeboten. So haben wir ein Ritual, einen immer gleich bleibenden Einstig geschaffen. Dies gibt Sicherheit, Halt und Orientierung.

Während den Besuchen haben wir sehr aufmerksam und feinfühlig ihr Befinden wahrgenommen. Das heißt wenn ein Kind müde war durfte es selbstverständlich in den Kinderwagen um einen Pause zu machen oder zu schlafen. Milo habe ich einmal auch durch die Ausstellung getragen weil er die Nähe brauchte, Beda wurde so lange von uns getragen, bis er bereit war, selber auf dem Boden zu robben. Elin hat immer eine Hand gefunden zum halten, wenn sie diese brauchte und Marta haben wir frei loskrabbeln lassen weil sie das gleich zu Beginn so wollte. Wir haben sie individuell eng durch die Räume begleitet, sie selbständig erkunden lassen, benannt auf was ihr Blick fiel, inne gehalten, wenn sie das taten und Dinge kommentiert, wo nötig und angebracht. Es stand nie ein Produkt im Vordergrund, nur der Prozess. Entdeckendes lernen. Dabei waren nicht immer die Kunstwerke sondern zum Beispiel auch mal die Treppe, der Lift, die Notausgangslampe, die Schlüssel der Garderobe oder ein Fusel vom Boden sehr interessant. Wir sind immer ohne Vorgaben und ohne Erwartungsdruck an die Kinder heran getreten. Da sie die Kunstwerke nicht anfassen durften, haben wir von Anfang an jeweils passende Materialien zur Verfügung gestellt, mit denen sie sich vor den Kunstwerken beschäftigen und somit vertiefen konnten. Um individuell auf die Bedürfnisse einzelner Kinder einzugehen, haben wir für die Kinder die eigentlich noch krabbeln sich aber lieber überall hochziehen möchten, Stühle mitgenommen. Diese konnten sie dann durch das Museum stoßen. Da dies ein lautes Geräusch erzeugte, das in den großen Räumen des Museums widerhallte, begannen dann auch die anderen Kinder die Stühle mit viel Freude zu stoßen. Im Oberen Stock gab es ein Kunstwerk mir 400 Glühbirnen. Dieses hat alle Kinder am längsten interessiert. Die Glühbirnen in den Farben rot, gelb und blau wurden durch Lichtschranken und die Bewegungen der Besucher ein oder ausgeschaltet.

Beim verlassen der Ausstellung waren die Kinder jeweils zufrieden aber müde. Sie regulierten sich mit dem Nuggi, dem Stoffbändel der Sommermütze im Mund oder einem Nickerchen auf dem Weg in die Kita zurück. Die Besuche dauert zwischen 40 Minuten bis zu einer Stunde, wir haben die Dauer den Kindern und ihrem Befinden angepasst. Für die Kinder ist es eine Bereicherung, sich an einem neuen Ort mit Inputs aus der Kunst aufzuhalten. Es macht sie offener, neugieriger und somit kreativer. Es fördert ihre Resilienz und regt sie zum Denken an. Weitere Besuche zu einer anderen Ausstellung finden im Winter 2018 satt.

Verfasserin: Bea