Online Diary

Partizipation im Alltag

Der Begriff der Partizipation (lat. particeps = teilhabend) bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung. Die Kinder bringen in einem von Wertschätzung geprägten Dialog sich und ihre Ideen ein, es geht um gemeinsames Handeln, Planen und Mitentscheiden im Alltag. Die Grundhaltung für partizipative
Prozesse ist, die Kinder als Experten in eigener Sache zu sehen. Für den Aufbau eines gesunden Selbstvertrauen sowie Selbstwertes, ist es wichtig, dass sich ein Kind von klein auf als jemand erfährt, der Dinge bewirken kann, also die Selbstwirksamkeitserfahrung. Ab 18 Monaten entwickelt das Kind eine Vorstellung vom Ich, erkennt sich im Spiegel und erfährt sich erstmals als handelnde Person. Heute gibt es Beerenjoghurt zum Zvieri und Emil sowie Jonathan sind selbständig in der Lage sich ihre Portion mit dem grossen Schöpflöffel zu schöpfen. Sie schätzen und geniessen diese Selbständigkeit sehr.

Verfasserin: Nadin

Vorbereitete Spielumgebung – oder wie wir den Raum als dritten Erzieher nutzen

Am Morgen richten wir die Zimmer ein und durch den Tag räumen wir die Zimmer immer wider auf. Dabei stellen wir die Dinge nicht einfach in die Regale oder auf den Boden, sondern stellen sie ansprechend hin. Denn so entstehen neue Ideen, es regt zum selbständigen und vertieften Spielen an und es macht so viel mehr Freude, alles wieder auszuräumen.

Zudem ist die Vorbereitete Spielumgebung eine Hilfe für Übergänge; am Morgen um in der Kita anzukommen und durch den Tag bei den offenen Zeitfenstern. Weiter hilft das regelmässige Aufräumen gegen die Gefahr einer Reizüberflutung. Denn wenn man den Boden vor lauter Spielsachen nicht sieht, fällt es schwer sich zu entscheiden und zu vertiefen.

Wir stellen zum Beispiel mögliche Szenarien im Raum nach. So decken wir eine Puppe im Bett zu, eine darf in die Hängematte, die Dritte genießt ein Bad mit Quietscheentchen. Wir stellen dabei immer wider Situationen aus dem Alltag der Kinder nach, was sich gerade im Bildungsraum “Soziale Bezüge und Rollenspiel” anbietet. So bekommt die eine  Puppe eine Schüssel mit Brei und Löffel, die nächste hält den Schoppen und die Letzte ist bereit zum Wickeln inklusive einem Wickeltuch, Windeln und Tüchern zum waschen.

Wir nutzen die offenen Regale als Präsentierteller, teilen die Fächer nach Themen ein, legen die Spielsachen wie im Laden hin und überladen die Fläche nicht. Die Stühle, Tische und Körbe nutzen wir als Erhöhungen und somit zur Präsentation außerhalb der Regale.

Verfasserin: Bea

Hallo, hier bin ich!

Wie man auf den Fotos sehen kann, wird die Küche von den Kindern nicht nur zum Kochen benutzt. Im Moment klettern die Kinder oft entweder durch die Tür oder von oben hinein in das Abwachbecken. Angefangen hat Constantin mit diesem Spiel und die anderen Kinder haben ihn dabei beobachtet und es ihm nachgemacht. Dies erfordert viel Geschick und Beweglichkeit.

Verfasserin: Steffi

Die vorbereitete Spielumgebung im Bildungsraum

In der Kita Regenbogen arbeiten wir mit Bildungsräumen. Dies bedeutet, dass jeder Raum ein eigenes Thema hat. Auf der Gruppe Türkis haben wir den Bildungsraum Musik und Bewegung. Unser Ziel ist es, den Raum täglich nach den Interessen der Kinder herzurichten und die Themen Musik und Bewegung einfliessen zu
lassen. Da das Interesse an Fahrzeugen momentan auf der Gruppe Türkis sehr gross ist, haben wir auch dies zusätzlich in die Raumgestaltung miteinfliessen lassen. So können die Kinder jederzeit ihren Interessen nachgehen und wir bieten abwechslungsreiche Spielmaterialien an.

Verfasserin: Alina

 

Vertieftes Rollenspiel

Heute ist es im Sektor der Kleinkindergartengruppen recht ruhig, es ist Ferienzeit. Ich beobachte Lily, Lotta und Hanna im Raumverbund “soziale Bezüge”. Sie “kochen” und decken den Tisch, sitzen danach hin und “essen”. In diesem Spiel sind sie sehr konzentriert. Die drei Mädchen spielen eine Szene nach, die sie Zuhause oder auch in der Kita immer wieder von den Erwachsenen beobachten.
Mit dem zweiten Lebensjahr beginnen Kinder alltägliche Situationen nachzuahmen. Die Kinder in diesem Alter lieben es, wenn wir sie auch bei alltäglichen Hausarbeiten miteinbeziehen, sei es die Wäsche zusammenzufalten, im Garten arbeiten oder eben den Tisch zu decken. Diese Spiele sind grosse Anreize für die kognitive Entwicklung des Kindes und helfen ihnen, sich ein Bild von sich selbst zu machen und ein Identitätsgefühl zu entwickeln.

Verfasserin: Isabelle

Elen möchte zum Flughafen

Elens Mutter erzählte mir, dass Elen sich wünscht, mit der Kita den Flughafen zu besuchen. Also machen wir uns ein paar Tage später mit der S-Bahn auf den Weg. Unterwegs schauen die Kinder aus dem Fenster und finden vor allem die Tunnel unterwegs äusserst spannend.

Nach dem aufregenden Sicherheits-Check erreichen wir die Zuschauerterasse mit dem Flughafen-Themen-Spielplatz auf dem die Kinder sich ausgiebig austoben können.
Natürlich beobachten wir auch ein paar Flugzeuge beim Landen und Starten.

Verfasser: Ronald

Mir gönd in Zoo

Da grade Schulferien sind und viele Kinder in den Ferien sind, nutzen wir die Gelegenheit und gehen mit den Kindern der Gruppe Lila heute den ganzen Tag in den Zoo. Ausnahmsweise nehmen wir auch zwei Wagen mit, damit die Kinder sich ausruhen und allenfalls Mittagsschlaf halten können.

Zunächst besuchen wir das Aquarium und schauen uns die unterschiedlichen Meeresbewohner an, bevor es weiter zu den Terrarien geht. Dann ist auch schon Mittagszeit. An einem Picnic-Platz essen wir Früchtebrot, Rohkostgemüse und Bratwürste. Nach einem kleinen Zwischenstopp auf dem Spielplatz sehen wir uns zum Abschluss die Kamele, Tiger und Löwen an, bevor wir müde aber glücklich in die Kita zurückkehren.

Verfasser: Ronald

Wir können stehen!

Wir haben im Moment einige Kinder welche in ihrer Bewegungsentwicklung auf dem fast gleichen Stand sind. Beda (14 Monate), Shane (14 Monate), Alma (12 Monate) und Moritz (12 Monate) haben alle angefangen sich aufzuziehen und aufzustehen. Dies üben sie wann und wo immer sie können, sei dies bei der Trinkbar, am Tisch oder bei der Spielküche. Entweder sie ziehen sich vom Sitzen direkt hoch oder gehen zuerst auf die Knie und winkeln das eine, dann das andere Bein an. Zu Beginn ruht nur wenig Gewicht auf den Füssen, das Meiste tragen sie mit den Händen und dem Bauch. Dabei halten sie sich mit den Händen in einer vertikalen Position und drücken ihren unteren Rücken nach vorne. Deswegen ist es den Kindern am Anfang auch fast nicht möglich wieder alleine zurück auf den Boden zu kommen. Ihre Knie sind noch sehr steif und werden erst durch üben elastischer, wie auch ihr Rumpf welcher durch die gleichen Abläufe immer beweglicher wird. Mit der Zeit lernen die Kinder sich einzuschätzen, fühlen sich sicher und trauen sich immer mehr zu. Die Kinder üben das Stehen monatelang bevor sie dann aufstehen können ohne sich dabei festzuhalten. Normalerweise dauert es zwischen vier bis sechs Monate vom Aufstehen zum freien Gehen. Diese Zeit brauchen sie, um ihr Körpergewicht auf die Füsse zu verlagern ohne sich zu stabilisieren.

Verfasserin: Steffi

Stüpferlen, Wygotski und Handgeschicklichkeit

Aus eigenem Interesse wollte Maya (3 J.) mehrmals stüpferlen. Sie bat mich oft abends darum, wenn ihre Freunde schon nach Hause gegangen waren. (Intrinsisches Lernen)

Benjamin (3 J.) und Gabriel (fast 4 J.) und weitere Kinder kamen ebenfalls auf den Geschmack, da ich dies als herausforderndes Angebot im Kreis für alle Kinder zugänglich machte. (Den Kindern etwas zumuten, neue Herausforderungen bieten)

Gerade Benjamin und Gabriel waren erfreut, eine neue Herausforderung angehen zu dürfen. Sie beide beschäftigten sich lange damit und übten von sich aus ihre feinmotorischen Fähigkeiten und ihre Geduld bis sie sichtlich erschöpft waren. Dazu brauchte ich ihnen bloss zu zeigen, was sie mit dem Stüpferli machen könnten und was das Ziel davon wäre. Zudem lobte ich sie dafür, die Linie getroffen und nahe Löcher erstellt zu haben. Ich freute mich mit ihnen über ihre Fortschritte und ermunterte sie dazu, weiter zu machen, wenn sie es schon fast geschafft hatten, die Figur komplett auszustüpferlen.

 

Dazu passt die Theorie von Wygotski: Zone der nächsten Entwicklung

(vgl. https://www.kindergartenpaedagogik.de/19.html)

Bei der Beurteilung des kindlichen Entwicklungsstandes muss auch berücksichtigt werden, was ein Kleinkind mit mehr oder weniger Unterstützung durch Dritte kann. Es sollte gefragt werden: Wie weit ist die Zone der nächsten Entwicklung? Was kann das Kind mit Hilfestellung leisten? Durch welche Maßnahmen der Fachkräfte kann das Kind am besten in seiner Zone der nächsten Entwicklung gefördert werden?
Erzieherische und bildende Einwirkungen sind vor allem dann erfolgversprechend, wenn sie in die Zone der nächsten Entwicklung des Kindes fallen – liegen sie auf dem aktuellen Entwicklungsniveau, lernt es nichts dazu, liegen sie oberhalb der Zone der nächsten Entwicklung, ist das Kind überfordert und reagiert frustriert. Pädagogische Einwirkungen sollten also immer der kindlichen Entwicklung ein wenig voraus sein.
Das Lernen von Kleinkindern verläuft in folgenden vier Phasen: (a) Zunächst sollte das Kind Zeit haben, sich mit neuen Aufgaben oder Materialien vertraut zu machen. (b) Mit zuerst starker, dann abnehmender Unterstützung durch Fachkräfte oder andere kompetentere Personen lernt es, die neuen Aufgaben zu bewältigen und mit den Materialien zu arbeiten. (c) Nun geht das Kind weitgehend selbständig mit vergleichbaren Aufgaben und ähnlichen Materialien um; es übt durch Wiederholung. (d) Das Kind hat alle für diese Aktivitäten benötigten Kompetenzen erworben und ausdifferenziert. Es agiert eigenständig und selbstverantwortlich.
Die Fachkräfte müssen davon ausgehen, dass Kleinkinder zunächst eine neue Aufgabe nicht begreifen. Letztere versuchen, die Erzieher/innen und die Aufgabe zu verstehen, während erstere die Denkprozesse der Kinder zu verstehen suchen. Oft müssen die Fachkräfte die Aufgabe strukturieren (zerlegen), so dass die Kinder sie Schritt für Schritt bewältigen können. Ferner können die Erzieher/innen
o   ihnen zunächst die jeweilige Aktivität vormachen (Modell- bzw. Nachahmungslernen),

o   sie verbal anleiten (“coaching”),

o   sie durch Nachfragen auf den richtigen Weg bringen (aktiviert Denkprozesse),

o   ihnen Feedback geben (z.B. darüber, wie nah sie dem Ziel sind) und

o   durch Zeigen von Interesse, Lob und Ermutigung ihre Motivation aufrechterhalten (Verstärkung).

Auch andere Kinder probierten das Stüpferlen ihren Kompetenzen entsprechend für kurze Zeit ein wenig aus. Emily (3 J.) versuchte lange gerade Risse in das Blatt zu machen und war fasziniert vom Ergebnis (siehe oben Phase a). Nachdem ich ihr eine Option vorgeschlagen hatte, fuhr sie mehrmals mit dem Stüpferli über die selben Stellen (siehe oben Phase b). Benjamin versuchte auf dieselbe Weise, seinen Fortschritt bei seinem selbst gemalten Kringel ebenfalls zu beschleunigen und fand dabei im Gespräch mit mir für sich heraus, dass mit dem Stüpferli zu reissen nicht bei seiner Kurve angewendet werden konnte, sondern dass dort nur das Aneinanderreihen von Löchern und deren Verbindung zu einem schönen Ergebnis führen würde (siehe oben Phasen b bis c). Ada (fast 3 J.) war durchaus in der Lage die Löcher in die Linien zu stechen, fand es jedoch viel spannender, ihre gemalten Figuren innerhalb mit Löchern zu dekorieren (siehe oben Phase a). Cloé (2 J.) testete die nötige Kraft aus, welche sie dafür nutzen konnte. Ihr Ziel dabei waren besonders grosse Löcher (siehe oben Phase a).

Das korrekte Stüpferlen erfordert und fördert damit das präzise und geduldige Arbeiten auf einer Linie. Um dies zu können, benötigen die Kinder eine gute Hand-Augen-Koordination und eine ausgereifte feinmotorische Kompetenz.

 

Dazu gehört die Entwicklung der Handgeschicklichkeit:

Zielgenauigkeit / Auge-Hand-Koordination

Eine gute Koordination von Auge (Sehen) und Hand (Motorik) ist für eine exakte Bewegungsausführung sowie für genaues feinmotorisches Hantieren erforderlich.

Eigenwahrnehmung / Tast- und Bewegungssinn

Kinder spüren, wie ihre Finger zueinander stehen, wie der Stift in der Hand gehalten wird, wie sie die Kraft dosieren können.

Kraftdosierung / Hand- und Fingerkraft

Zum Halten von Gegenständen benötigt man Kraft in den Händen. Diese sollte je nach Tätigkeit verschieden stark sein. Die Dosierung der Kraft ist wesentlich bei fein- wie auch grobmotorischen Aktivitäten. (Wenn Kinder zu wenig Kraft in den Händen haben, fallen ihnen kraftvolle feinmotorische Tätigkeiten schwer. Ein zu hoher Kraftaufwand hingegen kann zu Ermüdung und/oder Schmerzen in den Händen führen.)

Hand-Hand-Koordination

Die Kompetenz von Kindern ihre Hände gleichzeitig auf unterschiedliche Weise zu benutzen, z.B. das Blatt festhalten, auf dem sie malen / stüpferlen.

Handdominanz

Während der Geschicklichkeitsentwicklung automatisieren Kinder Bewegungsabläufe ihrer Arbeits- und Haltehand.

Verfasserin: Karin

Schiff ahoi!

Jeder kennt wohl das Lied “Schiffli fahren auf dem See” – wir singen dieses Lied auch immer wieder mit den Kindern im Singkreis. Heute wollen wir wirklich mal “schöni Sache gseh”! Zeitlich reicht es leider nicht zum Schiffahren auf dem See, aber dafür auf der Limmat vom Landesmuseum bis zum Bürkliplatz, von wo wir beim und nach dem
Zvieri auch die grossen Schiffe auf dem See beobachten.

Verfasser: Ronald